Jonathan Demmes Verfilmung des lange Zeit als unadaptierbar geltenden Thomas - Harris – Romans „The Silence of the Lambs“ ( „Das Schweigen der Lämmer“ ) hat jeden seiner 5 Oscars ( für Film, Regisseur, Drehbuch und weibliche / männliche Hauptrolle ) mehr als verdient.
Regisseur Demme verwandelte die literarische Vorlage in einen der spannendsten und bestinszeniertesten Psychothriller der Filmgeschichte, indem er die eigentliche Storyline um einen perversen Serienkiller auskoppelte und die elementare, teils sehr subtile Spannung des Films in den grandiosen und mittlerweile legendären Sequenzen erzeugt, in denen die FBI – Protagonistin Clarence Starling den in einer Hochsicherheitszelle inhaftierten Kannibalen Dr. Hannibal Lecter befragt. Ziel der Verhöre ist die Erkenntnisgewinnung über den Täter der aktuellen Morde. Doch haben die Gespräche zwischen Starling und Lecter von Beginn an kaum den Charakter einer monologisierten Befragung, denn Dr. Lecter ist hochintelligent, äußerst gebildet und hat kultivierte Umgangsformen; er spielt stellenweise mit der FBI – Männin, der er intellektuell weit überlegen ist. Er schafft es schließlich, Starling zum Täter zu führen und selber auszubrechen, alles mit einem makabren, schwarzhumorigen und zynischen Unterton, v.a. natürlich beim Ende.
Ich denke, Regisseur Demme profitierte abgesehen von seiner ausgeprägten Inszenierungskunst und der klasse Drehbuchvorlage hier v.a. von seinem Ideal – Cast:
In aller erster Linie ist selbstverständlich Anthony Hopkins zu nennen, denn die ausgestrahlte, stets präsente ambivalente Faszination für die Figur des Hannibal „The Cannibal“ Lecter wäre ohne sein grandioses Spiel kaum denkbar; im Film spielt Hopkins Lecter nicht, er ist Lecter, und er drückt der Figur seinen ganz persönlichen eigenen Stempel auf.
Kongenial agierend ergänzt Judie Foster als anfangs naive, sich später aber innovativ auf Lecters Spiel einlassende FBI – Agentin die hopkin’sche One-Man-Show zum funktionierenden Hauptrollen – Duo.
Aber auch sämtliche Nebenrollen sind passend besetzt und überzeugend gespielt, dazu gesellt sich ein stimmiger Score von Howard Shore, damit auch alles passt.
Natürlich sind auch manche der eigentlichen Krimi/Thriller – Szenen um den häutenden Serienkiller nicht ohne, der Streifen setzt aber nicht auf plakative Gore – Effekte, das hat er auch gar nicht nötig. Packend gestaltet sich dann noch einmal das in einem völlig abgedunkelten Raum spielende Finale ( hallo, Urängste... ).
Insgesamt ist „Das Schweigen der Lämmer“ für mich ein absoluter Hochklassethriller mit Bestbesetzung und übertalentierter Erzählweise, der sich seinen Platz in der Filmgeschichte gänzlich gesichert hat.