Das Schweigen der Lämmer ist in meinen Augen ein oft unerwähntes Horror/Thriller - Meisterwerk mit hochspannendem Handlungsfaden und faszinierenden Charakteren. Allen voran Dr. Hannibal Lecter ist einer der wenigen bösen Buben der Filmgeschichte, die so genial sind, dass man sie wieder mögen muss.
Aber auch die junge Starling bewegt mit ihren menschlichen Zügen in einer Welt voller Unmenschlichkeit den Zuseher. Dabei wirkt sie als Frau und Ermittlerin in diesem Fall wirklich weiblich, driftet nicht in Sphären vor, in der man ihr die junge Agentin nicht mehr abkauft. Sie wirkt zerbrechlich, nervös, fast schon schutzbefohlen, bis sie dann im entscheidenden Augenblick zeigt, dass in ihr doch eine Frau mit Power steckt - wirklich fabelhaft.
Das Schweigen der Lämmer endet dann mit einem Telefonat und einer wirklich tadellosen Schlussszene, in der allen klar wird, dass Lecter in jeder Hinsicht seinen Mitmenschen voraus ist. Lecter ist ein wahres Genie - nach dem Ende des Films sollte daran keiner mehr zweifeln.
Was aber die Höchstwertung verbietet ist eigentlich eine Kleinigkeit und ich als Fan dieses Films ärgere mich dort wirklich drüber. In manchen Filmen ist es einfach ein simpler Fehler, der einen aus dem Film rausreißt und einen denken lässt: "Moment mal! Das kann ja nicht deren ernst sein!"
Doch auch in diesem Film gibt es diesen kleinen Moment: Eine angehende FBI-Agentin mit abgeschlossenem Psychologiestudium kommt nicht hinter die Bedeutung simpelster Symbole, die der Mörder benutzt!
Ja, vielleicht ist das sehr kleinlich von mir, aber wenn ich als Pöks dahinter komme, dann sollte es eine erwachsene Psychologiestudierte doch auch hinbekommen.
Für mich ein kleiner Logikfehler, der mich aus diesem wahren Meisterwerk rausgerissen hat.
Dennoch: Das Schweigen der Lämmer ist für jeden Filmfan ein absolutes Muss, einer der wenigen Filme, der von Anfang bis Ende fesselt und auf ein atemberaubendes Finish hinarbeitet. TOP!