Es ist wohl keineswegs übertrieben, wenn man behauptet, das dieser Film schon jetzt zu den Klassikern gehört. Ich bin damals eigentlich ohne große Erwartungen ins Kino gegangen, aber was ich dann zu sehen bekam, war faszinierend und furchtbar zugleich. Es ist ein Film, in dem nicht die visuelle Härte im Vordergrund steht, sondern die subtile Brutalität, die der Fantasie des Zuschauers sehr viel Spielraum lässt.
Von der ersten bis zur letzten Minute ist der Film sehr spannend und vermag es, den Zuschauer zu fesseln. Die Atmosphäre ist wahnsinnig dicht und auch sehr schön bedrohlich, teilweise bekomme ich noch heute beim ansehen dieses Films schweissnasse Hände.
Was mich aber am meistem an diesem Meisterwerk fasziniert, ist die Tatsache, das die Jagd nch dem Serienkiller "Buffalo Bill" eigentlich fast zur Nebensache gerät und das Hauptaugenmerk des Films auf der aussergewöhnlichen Beziehung zwischen Hannibal Lecter (A. Hopkins) und FBI - Agentin Clarice Starling (Jodie Foster) liegt. Beide Darsteller zeigen hier absolut brillante darstellerische Leistungen und zeigen, das sie ihr Handwerk verstehen. Vor allem für Hopkins ist es meiner Meinung nach die Rolle seines Lebens.
Die fast schon "freundschaftliche" Beziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt, ist absolut faszinierend in Szene gesetzt worden, aber hat natürlich schon einen fast makaberen Anstrich. Vor allem Hopkins spielt seinen Charakter so eindringlich und überzeugend, das er einem sogar sympatisch ist. Die Präsenz, mit der Hopkins diesen Film versieht, sucht schon ihresgleichen.
Ich stelle diesen Film zusammen mit "Sieben" auf eine Stufe, auch wenn die Filme eigentlich total verschieden sind. Aber diese beiden Filme sind wohl in Sachen Horror - Thriller absolute Meilensteine und so ziemlich das Beste, was es in der Sparte zu sehen gibt.
10/10