Review

Fernab der physikalischen Gesetze...29.01.2012

Nun also der fünfte Teil einer Reihe, die im Jahr 2001 mit dem seinerzeit famosen The Fast and the Furious begann, natürlich Folgefilme nach sich ziehen mußte - angesichts des finanziellen Erfolgs des Originals ein unumstößliches Gesetz des US-Kinos - mal mit, mal ohne Vin Diesel lief, aber immer rundum gut unterhalten konnte. Man sah dabei heiße Schlitten, heiße Mädchen, hörte HipHop und Rap, alles cool, alles lässig, mit dem Gesetz nimmt man es nicht so genau, egal, der Spaß steht im Vordergrund. Doch im fünften Teil ist davon nicht mehr viel zu sehen, obwohl man fast alle Darsteller versammeln kann, die in den vier Vorgängern eine Rolle übernommen haben. Man will ernster werden, weg vom prolligen Tuning, hin zu Werten wie Familie, und auch das Szenario soll sich nach den Wünschen der Macher weiter entwickeln - keine reinen Autorennen mehr, eher solide Action, mit Polizei, Gangstern und Gewehren. Die Frage stellt sich: tut das der Serie gut?

Die Antwort fällt mir angesichts des in Rio de Janeiro spielenden Krachers nicht gerade leicht. Ich möchte diesen Film so gerne richtig gut finden, aber es gelingt mir nicht, und das liegt nicht an etwa fehlenden Actionszenen, sondern an der kompletten Übertreibung bei ebendiesen. Physikalische Gesetze werden dabei ausgehebelt, und zwar in einer Masse, die statt offener Münder bei großartig inszenierten Actionszenen eher ein heftiges Kopfschütteln hervorrufen. Dazu gesellen sich Handlungslöcher, so groß, daß man sie einfach nicht übersehen kann, die innere Logik der Geschichte wird auf den Kopf gestellt, wenn man aus Geldmangel einen Zug überfällt, erfolglos bleibt, dann aber auf einmal ein Team einfliegen lassen kann, samt unglaublicher Ausrüstungsmengen...den zeitlichen Aspekt dabei mal ganz außen vor gelassen.

Dazu kommt noch eine sehr zweifelhafte moralische Komponente, gepaart mit einer gewissen Härte und Selbstjustiz, die man bei einer Freigabe ab 12 so nicht erwartet hat. Gefällt mir persönlich an sich schon, ist aber im gewählten Szenario bedenklich, ähnlich wie der heftige Kollateralschaden bei der finalen Autoflucht. Denn wir folgen...einer Gang von Verbrechern bei einem Raubzug, der nicht unbedingt gegen einen echten Finsterling gerichtet ist, ein Aspekt, der mir schon bei Ocean's Eleven ein wenig sauer aufstieß. Vorbildfunktion für den Nachwuchs ist hier nicht vorhanden, Diebstahl ist cool, Polizisten überfahren auch, aber selbst das könnte ich verschmerzen, wäre der ganze Rest nicht mit so unglaublich vielen Fehlern behaftet, die man nach gewisser Laufzeit einfach nur nervend findet. Ganz ernsthaft, weniger wäre hier wirklich mehr gewesen, und es bleibt abzuwarten, ob die Einbeziehung von The Rock dem Franchise gut tun kann...für Teil 5 noch knappe 7/10.

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