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Das Gesetz der Serie schien auch bei der "The Fast and the Furious" Reihe die Regeln zu machen, denn nach einem starken Original, flachte das Ganze erstmal kräftig ab. Erst mit "Fast and Furious - Neues Modell. Originalteile." konnte Regisseur Justin Lin (Better Luck Tomorrow, The Fast and the Furious - Tokyo Drift) die Reihe wieder in die richtige Bahn lenken, um mit "Fast & Furious Five" ein absolutes Highlight abzuliefern. Gerechnet hatte ich mit viel, doch nicht mit einer derartigen Actionsause, die mit Vin Diesel (Babylon A. D., Pitch Black) und Dwayne Johnson (Walking Tall, Faster) nicht nur zwei charismatische, sondern auch ebenbürtige Gegner zu bieten hat. Man ließ es sich auch nicht nehmen, den Beiden einen recht ausgiebigen Zweikampf zu spendieren und überhaupt wird in diesem fünften Teil soviel geprügelt, wie in den vier Vorgängern zusammen.
Jedenfalls knüpft man storytechnisch direkt an den Vorgänger an, wobei sich die Handlung noch vor "Tokyo Drift" abspielt, in dem Vin Diesel nur am Ende einen kleinen Cameo hat. So ist es Dom Toretto (Vin Diesel), Brian O´Connor (Paul Walker) und Mia (Jordana Brewster) gelungen nach Rio de Janeiro zu fliehen, wo sie für den Gangster Hernan Reyes (Joaquim De Almeida) einen gefährlichen Job erledigen. Der ist hinter einigen beschlagnahmten Fahrzeugen her, einem befindet sich ein wichtiger Mikrochip. Da bei dem Coup einiges schiefgeht, beschließt Dom den reichen Reyes um sein gesamtes Vermögen zu bringen, um sich entgültig zur Ruhe zu setzen.

Doch um 100 Millionen Dollar zu stehlen, bedarf es neben Dom, Brian und Mia schon ein paar ganz besonderer Menschen. So stellt man ein Team aus Spezialisten zusammen, die wir größtenteils aus den Vorgängern der Reihe kennen. Doch nicht nur Reyes, sondern auch der hartnäckige Bundesbeamte Luke Hobbs (Dwayne Johnson) ist nun hinter Dom und den anderen her.
Früher drehte sich hier alles um Autos, Rennen, hübsche Frauen und Verfolgungsjagden. Auch "Fast & Furious Five" behält sich diese Elemente bei, geht aber mehr in Richtung Actionkrimi, da hier noch ein großer Raub im Stil von Genrevorbildern wie "Ocean´s Eleven" durchgezogen wird. Und die Beute befindet sich hier in einem Polizeirevier voller korrupter Beamter, die sich alle von Reyes bezahlen lassen. Da überzeugt der kleine Handlungstrang, dass Hobbs die einfache Streifenpolizistin Elena Neves (Elsa Pataky) zur Unterstützung anfordert, deren Mann von Reyes ermordet wurde. Wie man schnell erahnt, auch das neue Love Interest von Dom, denn die Beiden kommen sich während des Films näher. Letztenendes sind hier drei Parteien am Zug, im Fokus natürlich Dom, Brian und die nun schwangere Mia, dann Reyes mit seinen Schergen und Bundesbeamter Hobbs mit seiner Einheit, der sich als toller Zuwachs für die Reihe entpuppt.

Natürlich müssen im Bereich Story einige Abstriche hingenommen werden, denn die Sache mit Reyes als reichem Mogul der ganz Rio beherrscht ist nicht neu, genauso wenig wie Korruption bei der Polizei. Nebenbei hat Lin enorm viele Figuren unter einen Hut zu bringen, beispielsweise spielen auch noch alte Bekannte wie Vince (Matt Schulze) eine Rolle. Auch wird es nach einem rasanten ersten Drittel etwas ruhiger, denn es werden alle Einzelheiten für den bevorstehenden Coup geplant, etwas unglaubwürdig wie leicht man immer an das benötigte Equipment kommt. Aber Lin hält auch hier das Tempo hoch, wobei sich die richtigen Actionszenen auf das erste und letzte Drittel konzentrieren. Und hier gibt es Kloppereien, Schießereien, Verfolgungsjagden und mächtige Sachschäden, dass es eine wahre Freude ist. Die Effekte und Stunts sind erste Sahne, natürlich sollte man über diverse Übertreibungen hinweg sehen, man nehme nur mal die Geschichte mit dem schweren Tresor, der von zwei Autos gezogen wird. Dank Lin ist das Ganze auch optisch ein Leckerbissen, der Score ist abwechslungsreich und die bekannte Darstellerriege gibt ihr Bestes. Man sollte während des Abspanns noch ein bisschen dranbleiben, denn hier legt Lin schon die Grundlage für ein weiteres Sequel.

Die Handlung ist dünn, kleinere Logiklöcher sind auch vorhanden, nebst maßlosen Übertreibungen, trotzdem entpuppt sich "Fast & Furious Five" als echtes Highlight der Reihe. Schicke Actionszenen gipfeln in gigantischen Zerstörungsorgien, außerdem werden Fans mit einem Zweikampf zwischen Diesel und Johnson belohnt. So vergehen die zwei Stunden Laufzeit wie im Fluge, während optisch, musikalisch und auf der Darstellerseite auch alles stimmt.

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