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Manch ein überschwänglicher Kritiker zog doch glatt Vergleiche mit Schindlers Liste oder Der Pianist heran. Dies mag ein bisschen zu viel der Ehre sein, ein gutes Holocaust-Drama ist In Darkness aber wahrlich geworden: Die Geschichte um eine Gruppe sich in der Kanalisation versteckt haltender Juden glänzt durch ihr drastisch-düsteres Szenenbild - nicht selten leuchten lediglich die fahlen Lichtkegel schwacher Taschenlampen die Sets aus. Da sich die Einführung der eingepferchten Flüchtlinge (unter ihnen auch Benno Fürmann und Herbert Knaup) etwas knapp gestaltet, schockiert stellenweise nur die schreckliche Situation als solche, nicht jedoch das eigentliche Schicksal der Charaktere. Trotz dieses Mankos auf emotionaler Ebene erfreut die ambivalente Ausgestaltung der Figuren, bei welcher auf schlichte Heroisierung verzichtet wird. Auf gute Art unspektakulär und unbequem - ein dunkler Film über eine dunkle Epoche.