Wer sich auf THE CALLER einlässt, muss ein Verständnis für Geschichten mitbringen, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen und sich kreuzen.
Auch beginnt die Handlung zäh und benötigt eine Weile, um erzählerisch voranzukommen. Die Hauptrolle wird ausführlich charakterisiert, was bei neueren Mysteryfilmen schon eine Besonderheit darstellt.
Der Mysterytouch setzt erst dann ein, als man schon glaubt, einem Scheidungsdrama beizuwohnen. So sind es erst mal die Darsteller, die einen mit ihrem sehr guten Spiel dazu bringen, dem Film eine Chance zu geben.
Bei den ersten Dialogen zwischen der Hauptperson Mary und der mysteriösen Rose am Telefon setzt schließlich die Spannung ein und wird kontinuierlich bis zum Ende des Streifens durchgezogen.
Wer auf offenbare Schocks und Action steht, wird bei THE CALLER zwangsläufig leer ausgehen. Hier macht der Film uns auch gar nichts vor.
Gravierendster Pluspunkt ist das interessante Storykonzept mit den zwei Zeitebenen.
Selbst das Mysteriöse und Unlogische innerhalb der Story wird schlüssig erklärt und hat in diesem phantastischen Bereich eine Art Logik.
In dem vorliegenden Mysterythriller wird eine Sache auf das deutlichste sichtbar: Handlungen der Vergangenheit haben Einfluss auf die Gegenwart.
In den letzten Minuten kippt der kleine, feine Film in einen Adrenalin-Thriller um, den ich so nicht erwartet hatte.
Somit spreche ich für diesen unbekannten Film eine fast schon Geheimtipp-Empfehlung aus.