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Über den Namen Wes Craven ist sicherlich jeder, der gerne Horrorfilme mag, schon einmal gestolpert. Der Mann hat immerhin mit Freddy Krüger einen mittlerweile zur absoluten Kultfigur gewordenen Charakter als erster auf die Leinwand gebracht. Aber auch die SCREAM-Teile, die auf sein Konto gehen, werden sicherlich vielen noch in Erinnerung sein.

Koch Media bringt jetzt ein Frühwerk des Horrormeisters aus dem Jahre 1981 auf den Markt, was selbst mir als Horrorfan gar nichts sagte. "Tödlicher Segen" ist aber ganz passabel besetzt. Neben der jungen Sharon Stone agieren u.a. Ernest Borgnine und Doug Barr (Partner von Colt Seavers in der bekannten Kultserie).

Die Story ist schnell erzählt: Marthas Gatte war früher Mitglied einer streng gläubigen Sekte, hat sich von dieser aber abgewandt, was dessen Oberhaupt dazu brachte seinen eigenen Sohn zu verstoßen. Doch wohnen er und seine Gattin noch immer in der Nähe dieser gottesfürchtigen Menschen. Eines Abends hört Jim ein Geräusch im Schuppen und wird dort kurze Zeit später von seinem eigenen Traktor eingequetscht. Selbstverständlich hat dabei jemand nachgeholfen und der Verdacht fällt sofort auf die Sekte - man kann ihnen allerdings nichts nachweisen. Martha lädt nach der Beerdigung ihre Collegefreundinnen Lana und Vicky auf die Farm ein, um nicht mehr alleine zu sein. Doch weiterhin geschehen merkwürdige Dinge. Aus dem Nichts tauchen Schlangen auf, Lana hat furchtbare Albträume und auch die Nachbarin scheint nicht ganz koscher zu sein. Doch dann wird auch ein Mitglied der Sekte tot aufgefunden und die Frage nach dem Täter wird kniffliger.

Was folgt, ist ein ganz passabler Horrorfilm, dem man das Alter durchaus anmerkt. Besonders die typischen, grellen Synthi-Töne waren in Filmen dieser Zeit ja nahezu unersetzbar. Wenn man bedenkt, was James Horner heute an Filmmusik komponiert, ist das schon amüsant.

Gemessen an heutigen Maßstäben kann man mit diesem Film nicht mehr die große Masse locken, die ist in Zeiten von "Hostel" anderes gewohnt.

Trotzdem ein gegen Ende hin recht spannender Film, in dem Craven seine Fertigkeit für gruselige Szenen bereits andeutet. Wenn man Streifen dieser Art mag und auch das Alter zugrunde legt, kann man sich "Tödlicher Segen" ruhig mal ansehen. Das Bild der Scheibe ist übrigens für einen so alten Film sehr gut, da hat man sich beim Restaurieren Mühe gegeben.

Fazit: Erste Gehversuche eines mittlerweile zum Kultstatus aufgestiegen Regisseurs. Craven-Sammler schlagen natürlich sofort zu. Das Alter mit eingerechnet, kann man den Film 6 Punkte geben. Wer allerdings an die heutigen Sehgewohnheiten und das damit verbundene genreübliche Gemetzel gewohnt ist, wird hier nicht bedient.

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