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Invasoren haben bereits einiges in die Wege geleitet, um der Menschheit zu schaden oder ihre wertvollen Rohstoffe zu plündern. Auch als Parasiten getarnt, konnten sie bereits menschliche Formen annehmen und sogar als wandelbares Gestein operieren („Das Geheimnis des steinernen Monsters“). Paul Ziller, der eher auf Naturkatastrophen und mutierte Viecher spezialisiert ist, widmet sich hier einer Form, die sich auf Metall ausbreitet und in Gestalt eines Riesen-Golems Einwohner einer Kleinstadt terrorisiert, - da sollten besonders Trash-Fans aufmerken…

Die Brüder Jake und Ethan beobachten während der Restaurierung ihrer Gaststätte, wie ein hell glühender Körper im Feld landet. Man pest dorthin, nimmt die Metallteile, die man für die Überreste eines russischen Satteliten hält mit und vertickt das Zeug Schrotthändler Earl, der für die Jahresfeier des Ortes einen hünenhaften Golem zusammenschweißt.
Doch die leuchtend grüne Masse des vermeintlichen Satteliten verselbstständigt sich und nistet sich im Golem ein, der fortan mordend durch den Ort stampft…

Sofern man liebevollen Unfug ohne Hirn und Tiefgang mag, dürften die ersten Minuten ausreichen, um sich heimisch zu fühlen. Butz werden die sympathischen Brüder eingeführt, hinzu kommt Amanda, Jakes Jugendliebe, mit Tochter Claire, der kauzige Schrotthändler mit seinem Enkel, Sheriff und weiblicher Deputy, sowie ein paar wenige Leute in der örtlichen Kneipe. Das dürften auch bereits alle Einwohner des Örtchens Redeemer sein, denn bis auf einen namenlosen Zottel-Cowboy und einen griechischen Farmer lebt dort offenbar niemand.

Binnen kurzer Zeit ist auch der Metall-Golem unterwegs und holt sich ein paar Leute, indem die Arterien ausgesaugt werden, was sich wie ein blutleerer Körper mit hervortretenden Adern darstellt. Tricktechnisch sieht der Golem okay gestaltet aus, obgleich er allenfalls aufgrund der Größe von fünf Metern für Schrecken sorgt. Besser kommen die Effekte zur Geltung, als Held Jake dem Ungetüm ein Bein abfährt und es daraufhin in seine Einzelteile zerfällt, wobei jene allesamt ein Eigenleben führen, so dass auch mal eine große Schraube oder ein Zylinderkopf von selbst durch die Gegend kullern.
Erstaunlicherweise sorgen die einzelnen sich von selbst bewegenden Metallteile für mehr Suspense, wahrscheinlich, weil man denen nicht so leicht ausweichen kann und im Getümmel schon mal etwas berührt wird, was zugleich den sicheren Tod bedeutet.

So verschanzt man sich in der Kneipe, eine Axt verselbstständigt sich, Kugeln jedweder Art bringen gar nichts, grüner Bakterienschleim wird unter die Lupe genommen, Funk und Licht werden durch ein übermäßiges elektromagnetisches Feld unterbrochen und zwei warten auf dem Rücksitz eines Polizeiautos auf Hilfe, während ein Dauergast in der Kneipe per Zufall des Rätsels Lösung entdeckt.
Dabei sorgen parallele Handlungsstränge für einen hohen Schlagabtausch, schnelle Szenenwechsel gehen einher mit viel Bewegung und auch Schnitt und Score bilden eine rasante Einheit mit hohem Unterhaltungswert.

Natürlich bietet der Stoff kein Material für reine Sci-Fi-Puristen und auch Fans von „Transformers“ sollten sich aufgrund des Titel nicht in die Irre führen lassen und ein Effekt-Feuerwerk erwarten, denn letztlich bleibt der Streifen eine Co-Produktion von Syfy, welcher bekanntlich viele Filme für wenig Geld unterstützt.
Freunde flüssiger und mit Augenzwinkern versehener Trash-Werke dürften hingegen ihren No-Brainer für den erholsamen Feierabend finden, denn die eigentümliche Melange kommt ohne Leerlauf aus, bietet herrlich altbackene Effekte und bindet durchweg sympathische Protagonisten ein, die allesamt passabel dargestellt werden.
Temporeich, kurzweilig und mit leichtem Schmunzelfaktor ausgestattet, ist „Space Transformers“ ideal fürs Abfeiern unter Gleichgesinnten oder einfach nur willkommen, um sich für 90 Minuten sinnfrei berieseln zu lassen.
Knapp
7 von 10

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