Der namenslose Fluchtfahrer schafft es gerade noch über die mexikanische Grenze, aber dort ist dann Schluss. Für ihn, seinen toten Kumpel, und 2 Millionen Dollar, die sich die mexikanische Polizei unter den Nagel reißt. Er selber kommt nach El Pueblito, einer Art Knast Mexican Style, wo er sich mit einem Kind (und seiner attraktiven Mutter) anfreundet, versucht den Boss des Knasts kennenzulernen (welcher dem Kind früher oder später die Leber herausoperieren wird), und möchte eigentlich ganz gerne auch wieder raus dem Gefängnis. Und zwar mit den 4 Millionen die er ursprünglich geklaut hatte …
Was ich an Mel Gibson mag ist immer diese lakonische Jungenhaftigkeit, die er in MAD MAX schon hatte, und die er auch 2012 noch an den Tag legte. Dieser schlitzohrig-charmante Blick, das angedeutete Lächeln und die deutsche Synchronstimme, da kann kaum noch was schief gehen. OK, er wird älter, aber das werden wir alle. Und der Mann sah mit 56 Jahren noch richtig gut aus und hatte immer noch eine Ausstrahlung um die man ihn beneiden konnte.
Dass GET THE GRINGO jetzt nicht das intellektuelle Highlight in Gibson Karriere darstellt sollte klar sein, aber verdammt noch mal, der Flick macht Spaß! Es scheint alles immer so flirrend leicht in der mexikanischen Hitze, und das Augenzwinkern der meisten Gibson’schen Charaktere ist hier über den ganzen Film verteilt. Bloß nicht ernst nehmen, Spaß haben, ein oder zwei Corona zischen, und über die Wendungen des Ausbruchsplans staunen. Und über Mel Gibsons damaliges gutes Aussehen sinnieren …