Review

„Swept Away“ ist ein ziemlicher schwacher B-Thriller, bei dem auch die Besetzung der Hauptrolle mit Roddy Piper nicht mehr viel retten kann.
Nola Carlos (Tawny Kitaen) kommt von einem Segeltrip zu ihrem verbrecherischen Gatten Juan (Juan Fernandez) nach Mexiko zurück. Doch während sich die beiden wiedersehen, entdecken Juans Männer, dass der Skipper des Segelbootes Geld geklaut hat und hetzen ihn zu Tode – Fangschuss durch Juan inklusive. So nutzt „Swept Away“ die Chance zu Beginn etwas Action zu zeigen (es kommt noch eindramaturgisch wenig gerechtfertigter DEA-Einsatz hinzu), die aber nicht allzu spektakulär ist.
In L.A. genießt Skipper, Ex-Marineoffizier und Ex-Küstenwache-Mitglied Mick Leddy (Roddy Piper) das laue Leben und muss sich nur mit seinem Kumpel Scott (Trevor Goddard) herumschlagen, mit dem er sich zerstritten hat. Grund dafür ist Lori (Camilla More), die von Scott geliebt wird, die aber lieber ein Verhältnis mit Mick hat, der sie aber nicht wirklich liebt. So führt man Piper wie üblich als Sunnyboy ein. Dazu darf er noch etwas prügeln und pimpern; von ersterem leider nicht genug, um wirklich überzeugen zu können.

Bald kreuzt Nola auf, um Mick als Skipper für einen Segeltrip nach Mexiko zu Juan anzuheuern, worauf dieser eingeht, was auch an den Reizen seiner Klientin liegt. Doch Nola arbeitet mit Juan zusammen und diese wollen den Skipper als unfreiwilligen Drogenkurier nutzen. Mick gerät bald in Teufels Küche...
Abgesehen von den Actionszenen zu Anfang und Ende des Films ist „Swept Away“ als B-Thriller gedacht und hier liegt leider auch der Hund begraben. Der Film ist für dieses Genres einfach nicht spannend genug. Ein paar spannend gedachte Szenen (Bootsdurchsuchung) und Figuren, die ihre wahren Motive nicht sofort ausposaunen, machen noch keinen echten Nervenkitzel aus, zumal der Film doch recht behäbig erzählt wird. Die meisten Wendungen der Geschichte kann außerdem recht schnell vorausahnen, so dass der Film nie wirklich spannend wird.
Auch der Versuch eine besonders heiße Atmosphäre aufzubauen geht größtenteils in die Hose, denn bis auf ein paar platte Bettszenen ohne Atmosphäre fällt dem Drehbuch nichts ein. Da hilft auch der Subplot der Freundschaft zwischen Mick und Scott nicht viel, obwohl dieser recht gut ausgearbeitet ist und vor allem gegen Ende des Films ein paar Sympathiepunkte einstreichen kann. Die meisten anderen Figuren sind dagegen eher klischeehaft.

Leider nutzt der Film Roddy Pipers Potenzial als Actiondarsteller nicht wirklich aus und lässt ihn nur am Ende wirklich in Aktion treten. Doch der Showdown ist halbwegs annehmbar, wobei Regisseur Serge Rodnunsky jedoch mit seinen Versuchen einer besonders dynamischen Szenenmontage auf die Schnauze fällt. Aber vor allem die Prügelszenen Pipers sind recht ansprechend gemacht. Etwas Geballer an Anfang und Ende des Films ist immerhin noch solide gemacht.
Roddy Piper spielt mal wieder ganz sympathisch und halbwegs ordentlich, bleibt aber weit hinter seinen Möglichkeiten zurück und kann seinen Humor aus anderen Filmen auch nicht ausspielen. Trevor Goddard ist wohl der beste Darsteller und recht ordentlich, die anderen Darsteller machen ihre Sache eher mäßig.

Zu wenig Action, kaum Spannung und wenig Atmosphäre – trotz einiger guter Ansätze ist „Swept Away“ ein eher lahmer und schwacher B-Thriller.

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