Die B-Klitsche Rojak Films gilt allgemein nicht als Produktionsstätte hochwertiger B-Movies und da macht auch „Swept Away“ keine Ausnahme. Regisseur, Cutter und Produzent Serge Rodnunsky („Cold Night Into Dawn“, „Paper Bullets“) pfercht auch hier wieder eine Riege bekannter Darsteller in ein lauwarmes Skript und scheint mal wieder kaum Geld für Action übrig zu haben. Als Ausgleich gibt es hier alle paar Minuten Stellungskriege auf der Matratze, weshalb man den Streifen bald schon eher unter Softporno einsortieren kann.
In der Hauptrolle erwischte es ausgerechnet Roddy Piper („Back in Action“, „Tough and Deadly“), der seine gute Karrierephase damals gerade hinter sich hatte und selbst miesere Produktionen mit seiner Anwesenheit noch einigermaßen sehenswert macht. Das soll hier nicht anders sein, wobei seine flotten Sprüche sich leider auf ein Minimum beschränken und er bis zum Schluss auch nicht so viel vor die Fäuste bekommt.
Der Plot selbst ist, wie bei Rojak Films leider Standard, ein langweiliger Heuler zweiter Garnitur, der Piper alias Skipper Mick Leddy (inklusive genregemäßer Militärvergangenheit) gleich mit zwei Problemen konfrontiert. Seine Ex Lori (Camilla More) schaut auf seinem Hausboot regelmäßig zu einem Schäferstündchen vorbei, was ihr Neuer, der Küstenwächter Scott (Trevor Goddard, „Men of War“, „Deep Rising“) natürlich weniger lustig findet und sein neuer, lukrativen Job als Captain führt ihn unwissentlich in kriminelle Gewässer, weil er mit der Yacht des Südamerikaners Juan Carlos (Juan Fernández, „A Man Apart“, „In Hell“) unwissentlich Drogen nach Amerika schmuggelt und an Bord dessen Frau Nola (Tawny Kitaen) vögelt. Über mangelnde Beschäftigung kann er sich also nicht beklagen.
Der Ablauf ist eher dröge gehalten und unspektakulär gefilmt. Die Dialoge sind fad und zu häufig, Action ist rar gesät und wenn dann qualitativ auch eher auf einem schwachen, unspektakulären Niveau.
„Swept Away“ ist so ein Fall von B-Movie, wo eben die Namen auf dem Cover und regelmäßige Erotik locken sollen, anstatt die standesgemäße Action. Die gibt es ohnehin erst zum Schluss, wenn Mick sich des Drogenbarons erwehren muss, durch den Sumpf fegt und die Schergen tötet – gern auch mit Wrestling-Moves. Die Umsetzung dessen verbleibt auf solidem Niveau, ein richtiger Actionchoreograph fehlte wohl aber.
Bis dahin bleibt das Geschehen allerdings nervenschonend unaufgeregt – um nicht langweilig zu schreiben. Highlights gibt es wirklich keine und selbst die Hinzunahme von Miles O'Keeffe Als Agent Stanovski („Tarzan, the Ape Man“, „Ator – Herrscher des Feuers“) dehnt den Film eher kaugummiartig, anstatt ihn etwas Pepp zu verpassen.
Piper, übrigens reichlich naiv, tappt eben lange im Dunkeln, was da um ihn so abgeht, findet es heraus und soll wie schon sein Vorgänger kalt gestellt werden.
Bis dahin ist es Routine, was Serge Rodnunsky an den Tag legt oder er kann es einfach nicht besser oder er hatte mal wieder keinen Bock oder was weiß ich. Wie für Genrefans gedreht, sieht „Swept Away“ jedenfalls gewiss nicht aus. Dafür ist er optisch auch zu einfältig, zu leidenschaftslos erzählt und, wie bereits erwähnt, zu selten mit Action am Start.
Fazit:
Allenfalls für Roddy Piper-Komplettisten noch goutierbarer B-Schmu mit vielen Klischees und Stereotypen, dem ich außer dem Hauptdarsteller selbst nichts abgewinnen kann. Ich frage mich nur, wie Serge Rodnunsky es nur immer schafft, so viele bekannte Gesichter unterzubringen. Naja, vielleicht steckt er seine Budgets nur in die Gehälter seiner Darsteller anstatt in die Inszenierung.