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Eine teilweise unbarmherzig dämliche, aber schwarzhumorige Science-Fiction-Komödie serviert uns hier der spanische Regisseur Álex de la Iglesia. Im Mittelpunkt steht die Aktion Mutante - eine durchweg aus Behinderten bestehende Terroristengruppe, die gerne einmal auf die Reichen und Schönen losgeht. Allein diese Ausgangssituation klingt bereits äußerst grotesk, jedoch sind einige der Mutanten wohl selbst zum Scheißen zu dämlich, sodass sich der Ernst in Windeseile verabschiedet, auch wenn es manchmal ziemlich rabiat zur Sache geht. Die auf dem Niveau einer Schildkröte liegende Intelligenz der Protagonisten ist oftmals leider auch Auslöser für zu überdrehte Albernheiten, die ihr halbwegs intelligenter Anführer Ramón (Antonio Resines) glücklicherweise mit seinen Sprüchen fast immer neutralisieren kann.

So dünn wie das Intelligenzpotenzial der Mutanten ist eigentlich auch die Story, die sich einerseits um das gegenseitige Eliminieren der Truppe und andererseits um das Erreichen der Lost-Mines-Bar dreht. Denn dort soll die Lösegeldübergabe für die von der mittlerweile stark dezimierten Aktion Mutante entführte, frisch verheiratete Braut Patricia stattfinden. Dabei bekommen wir, wie für den bizarren Filmstil bezeichnend, genügend Einblicke in die zumindest auf dem Minenplaneten Axturiax anzutreffende, chaotische Welt voller Chaoten, die sich vermutlich durch Inzest vermehren müssen, denn eine Frau gibt es auf dem Wrackplaneten weit und breit nicht. Dort treffen wir beispielsweise die seltsame Perversion einer Familie an, die, wie eigentlich der ganze Streifen, nur aus Hardcorefreaks besteht.

Die für meinen Geschmack witzigste Figur, die auch fast alle meine Sympathien einfing, ist und bleibt der siamesische Zwilling, auch wenn die eine Hälfte Alex (Álex Angulo) ihre tote Hälfte Juan überwiegend nur mitschleppt. Aber gerade als es den Halbbruder erwischt und dieser mit Beil im Kopf nur noch schlaff umherhängt, blitzt der schwarze Humor zu Höchstform auf. Ramón ist mit einigen guten Sprüchen ebenfalls noch sehr amüsant und wird zudem von Antonio Resines auch schauspielerisch noch am besten dargestellt. Frédérique Feder kann als nervende Geisel hingegen mehr mit ihrem Aussehen glänzen. Optisch erstaunlich gut ist auch Álex de la Iglesias Inszenierung, die in stellenweise makaberen Schießereien mit übertrieben spritzenden Blutfontänen bei Einschüssen aufwartet.

"Aktion Mutante" ist ein netter kleiner Science-Fiction-Streifen, der kaum langweilig wird, sich allerdings in einigen Passagen auch etwas zu albern präsentiert. Wem der skurrile, schwarze Humor besonders im spanischen Stil zusagt, der wird hier ganz ordentlich unterhalten.

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