Die Ehe ist bestimmt was wunderbares...
Eine Frau an seiner Seite zu haben, die man liebt, die für einen da ist, mit der man die schönsten Momente seines Lebens teilt und nicht mehr missen mag...
Jedoch kann im Laufe der Jahre so etwas wie Leerlauf eintreten und das sexuelle Verlangen kann schon mal etwas abklingen.
Klar das Mann sich da auch mal den Kopf nach anderen Personen des weiblichen Geschlechts verdreht und sexuelle Fantasien entwickelt. So kann schnell ein Streitfaktor geboren werden. Eine Methode wie man mit so etwas umgehen kann, wird im von den Farrelly Brüdern gedrehten "Hall Pass" gezeigt.
Die beiden Kumpel Rick ( Owen Wilson) und Fred ( Jason Sudeikis) sind schon seit mehreren Jahren mit ihren beiden Frauen Maggie ( Jenna Fisher) und Grace ( Christina Applegate) verheiratet. Rick der mit Maggie junge Kinder hat, sehnt sich nach dem harten Arbeitsalltag als Makler nach mehr Sex. Sein Kumpel Fred kommt ebenfalls eher selten zum Schuss. Klar das die beiden wenn sie unter sich sind gerne über Schweinekram reden und anderen Frauen hinterherschauen. Da das ihren jeweiligen Frauen aber ziemlich stinkt geben sie ihren Männern eine Möglichkeit diesen Druck entgültig los zu werden. Sie geben ihnen einen Freibrief, welcher den beiden Männern ermöglicht eine Woche lang alles zu tun was sie möchten... Ohne Konsequenzen.
Die Farrelly Brüder die mit dem 1994 entstandenen "Dumm und Dümmer" ihren Einstand ins Filmemachen gefeiert haben sind seit mehreren Jahren im Geschäft und haben neben dem bereits erwähnten Debut Filme wie " Verrückt nach Mary", "Kingpin" und "Schwer verliebt" gefilmt. Mit " Alles erlaubt" können die beiden aber leider keinesfalls an die Klasse früherer Werke anknüpfen.
Mittlerweile sieht es für mich so aus das in Zeiten wo der dritte "Hangover"-Film ins Haus steht und Judd Apatow als Regisseur und Produzent regelmäßig für Comedy Kracher sorgt der Witz der beiden Bostoner nicht mehr so gefragt ist.
Dabei sind die Vorzeichen für "Hall Pass" eigentlich recht gut. Aus solch einem Storygrundgerüst hätte man da doch sicherlich mehr machen können. Alles in allem wirkte mir das ganze dann doch etwas zu nett und wirkliche Brüller bleiben aus.
Der Humor bleibt hier auf Familientauglichem Niveau und unter die Gürtellinie geht es wirklich selten.
Zwar ist es schon recht sympatisch zu sehen wie die beiden ehemaligen College Hengste sich als gealterte Männer dabei versuchen wieder auf die Balz zu gehen, mehr aber leider nicht.
So werden unter anderem eine Haschbrownieüberdosis geboten, welche nicht wirklich witzig ist. Ein Peniswitz wird gezeigt, ebenfalls gähn und eine Frau schafft es nicht ihre Notdurft in sich zu halten... einer der wenigen Lacher.
So geht es dann durch den Film bis man zum Erwartenden Happy End kommt.
Als Highlight hab ich das auftauchen ihres Kumpels Coakley ( Richard Jenkins) empfunden, der als gereifter Aufreisser das abschleppen von Frauen perfektioniert hat und den beiden überforderten Männern unter den Arm greift.
Owen Wilson macht dabei seine Sache recht solide, ohne aber an die Klasse anderer Rollen wie z.B. in Zoolander anzuknüpfen.
Jason Sudeikis der ja auch schon in dem wirklich amüsanten "Kill the Boss" mit von der Partie war, spielt seine Rolle wie immer, jedoch kann man ihm in den rasanteren Szenen seine Figur nicht ganz abnehmen. Jenna Fisher hätte sich als frustrierte Ehefrau etwas mehr ins Zeug legen können, Applegate sieht immernoch so attraktiv aus wie in ihren Glanzzeiten als Kelly bei den Bundys und Nicky Whelan als art Love interest sieht wirklich zum anbeißen aus, hat aber auch keine wirklichen Highlights.
Fazit:
Irgendwie bleibt bei mir der fade Beigeschmack, das bei dem Film weitaus mehr drin gewesen wäre. Zwar ist das ganze kein Totalausfall, aber mehr als "nette" Unterhaltung ist es leider nicht geworden. Die Konkurenz im Komödienbereich hat in den letzten Jahren einfach besseres abgeliefert. So sind es immerhin 5 solide Punkte. Nicht mehr aber auch nicht weniger.