Rick (Owen Wilson) und Fred (Jason Sudeikis) sind beste Freunde und seit vielen Jahren verheiratet, demonstrieren allerdings eine gewisse Ehemüdigkeit. Deshalb wagen ihre Frauen (Jenna Fischer und Christina Applegate) einen mutigen Schritt, um ihren Beziehungen frische Impulse zu geben: Sie gewähren den Männern eine Auszeit – ohne Einschränkung dürfen sie eine Woche lang tun, was sie wollen. Für Rick und Fred geht ein Traum in Erfüllung, doch schon bald erleben die beiden, wie ihre Vorstellungen vom Single-Dasein eine irrwitzig komische Wendung nehmen – auf ihre Kosten.
Ich glaube, es kam locker die letzten 10 Jahre nicht mehr vor, dass ich Tränen von Lachanfällen hatte (bei meinem letzten Lachanfall hab ich noch gekifft, und da wurde noch mit D-Mark bezahlt). "Alles erlaubt" hat dies sogar mehrmals geschafft. Im Jahr 2011 war "Kill The Boss" meine Komödie des Jahres, die allerdings von diesem Film definitiv abgelöst wird, den ich mir erst am Neujahrstag reinpfiff.
Natürlich sind Komödien immer Geschmackssache, glücklich mit diesem Film könnten vorallem verheiratete Paare werden, oder eben auch jene Leute, die auf den Stil der Farelly-Brüder stehen. Zu meinen Favoriten der Brüder zählen "Kingpin", "Dumm & Dümmer" und "Ich Beide Sie", den Rest fand ich nicht prickelnd (ja, auch "Verrückt nach Mary"...)
"Alles erlaubt" ist eine bissige Komödie um Beziehungen und beleuchtet die Unterschiede zwischen Mann und Frau, die älter werden und mit Eheproblemen zu kämpfen haben. Der Humor bietet alle Facetten: Slapstick, hintergründiger Humor, peinlicher Humor und natürlich die berühmt berüchtigten Fäkal-Bomben der Farellys: Ist dies normalerweise nicht so mein Fall, musste ich mich trotzdem verlachen. Nahaufnahmen von großen Penisen, Exkremente auf dem Golf-Platz, ein feuchter Furz oder ein Ehemann, der, wenn er nicht bei seiner Frau ran darf, ins Auto wichsen geht. Das ist einfach nur echt und ehrlich, auch wenn ich aus lauter Angst vor aufmerksamer Nachbarschaft den Belzebub nicht im Auto rubbeln würde...
Manche Szenen werden mit so einer Ernsthaftigkeit und dermaßen trocken rübergebracht, dass ich mir locker zwei Unterhosen zugesaut habe.
Der Soundtrack geht auch ab wie Schmitts Katze: Wenn in der Trackliste ein Lied von Cypress Hill vorkommt, dürfte der Kenner wissen, dass ein gewisses Thema angeschnitten wird. Jeder Tag wird mit dem "Law & Order"-Jingle angefangen, wobei "Tag 4" mir am besten gefallen hat.
Während die Rolle von Jason Sudeikis etwas überdreht ist, kauft man Owen Wilson zu jederzeit seinen treudoofen Charakter ab. Auch die Kumpels der beiden sind alle schräge Nummern. Den großen Auftritt hat jedoch Richard Jenkins, der als Oberchecker in der Disko einfach nur überzeugend wirkt.
Fazit:
Komödien sind und bleiben Geschmackssache, keiner muss sich für seinen Humor rechtfertigen. Meine Fresse, selbst der Abspann feuert mehr Gags ab als manche Komödien in ihrer gesamten Laufzeit. Wer auf den Humor der Farelly-Brüder steht, kann ja mal einen Blick riskieren. Vielleicht pisst er sich vor Lachen auch so ein wie ich.
9/10