Das Entführen von U-Booten ist ein allseits beliebtes B-Action-Thema, aus dem einige Rohrkrepierer hervor gegangen sind. Vergleicht man „Crash Dive“ mit der Fortsetzung oder aktuelleren „Beiträgen“ sie Submarines, muss man hier jedoch feststellen, dass Michael Dudikoff sich ausnahmsweise in einem relativ brauchbaren Film herumtreibt, der von Andrew Stevens (besser bekannt als Produzent diverser Mainstreamfilme) ordentlich inszeniert worden ist.
Das Skript bietet natürlich nichts Neues, stellt Dudikoff kurz als Schöpfer eines Atom-U-Boots vor und lässt selbiges auch umgehend vom Stapel laufen, damit es in der nächstmöglichen Gelegenheit Schiffbrüchige an Bord nimmt, die mal wieder Amerika nicht sonderlich freundlich gesinnt sind und den Blechsarg okkupieren. Gut, die Logik kippt der Film schon zu Beginn über Bord, denn weder kann eine Handvoll Terroristen mal eben so einen Kahn übernehmen, noch würde man sie unbeaufsichtigt lassen und erst recht nicht würde der nächst beste Matrose mit einer der Geretteten wild rumvögeln.
Da es aber nun mal gekommen ist, wie es kommen musste, wird Dudikoff zu Hilfe gerufen, der sich die Taucherbrille aufsetzt, zum Boot taucht, einsteigt und den Kampf aufnimmt. Warum Dudikoff einmal mehr ein Allroundgenie ist, der auf dem Boot erstmal eifrig Fallen zu Recht bastelt und ob eine Seal-Einheit nicht etwas effektiver gewesen wäre hinterfragt man hier lieber nicht.
Während der Subplot um Dudikoffs Sohn eher Fehl am Platze ist, bleibt die Action an Board jedoch recht ansehbar, während der Plot sogar so was wie Dramaturgie vermittelt. Obwohl genug Action von Prügeleien bis Schießereien geboten wird, wirken sich Stevens Defizite doch massiv auf das Gebotene aus. Testosteron liegt zwar stets in der Luft, nur sind die Kämpfe schlecht choreographiert und die Shootouts recht lahm geschnitten.
Einzig und allein das, zugegeben veraltete, aber über weite Strecken recht authentische Setdesign, dass dem in der Fortsetzung um Lichtjahre voraus ist, kann hier überzeugen, während Außenaufnahmen der Boote und Torpedos ausnahmslos und leider viel zu häufig Zweitverwertungen bekannter „Crimson Tide“ - Szenen sind. Es werden sogar Konflikte dieses, in einer anderen Liga spielenden, Vorbilds 1:1 übernommen.
Schauspielerisch bewegt man sich auf genau dem Niveau, dass man erwartet. Dudikoff schlägt sich brauchbar, hat aber hierzulande mit einer ungewohnten Synchronstimme zu kämpfen. „J.A.G.“ – Agentin Catherine Bell darf sich als seine Freundin versuchen, während der Rest nur eine größtenteils sehr verhalten aufspielende B-Garde ist, die keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Fazit:
Abgerundet gibt das ein unterdurchschnittliches U-Boot-Hijacker-Movie der B-Kategorie, dass sich recht gekonnt, nicht zuletzt dank des massiven Szenenklaus, im unteren Mittelfeld platziert. Dudikoff-Fans können hier zugreifen, während B-Action-Fans wohl allein schon von dem ausgelutschten Szenario abgeschreckt werden. Immerhin ist hier fast ständig was los, auch wenn die Ungereimtheiten zum Schreien und die Inszenierung recht einsilbig sind.