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Der Kopfgeldjäger Sonny McClean will sich seiner schwangeren Freundin zuliebe aus seinem gefährlichen Beruf zurückziehen und nimmt deshalb noch einen allerletzten Auftrag an, bei dem die große Kohle winkt: Ein älteres russisches Ehepaar bietet ihm 20.000 Dollar an, wenn es ihm gelingt, ihren untergetauchten Sohn aufzuspüren. Kurz nachdem er den Vermissten ausfindig gemacht hat, muss Sonny jedoch feststellen, dass man ihn gelinkt hat, denn die beiden finden sich prompt in einem Hinterhalt gedungener Auftragskiller wieder, die auch direkt das Feuer eröffnen. Den Anschlag überlebt der Russe nicht und Sonny steht nun dummerweise als Mordverdächtiger da... und da der Tote zudem mit der Russenmafia verbandelt gewesen ist, wird er von einigen Gangster-Typen auch noch unter Druck gesetzt, den wahren Täter ausfindig zu machen... Im Gegensatz zu dem ebenfalls 1996 entstandenen "Crash Dive" trifft man es mit der kanadischen Steuerabschreibungs-Produktion "Moving Target" eigentlich ganz gediegen, denn als mit nur wenigen Stunts und Prügeleien versetztes, laues Action-Filmchen schreit der Streifen nun nicht unbedingt nach aufwendigen Effekten oder überzeugenden U-Boot-Kulissen, und beißt demnach auch nicht wirklich mehr ab, als er im gegebenen Low Budget-Rahmen zu leisten imstande ist. Die verschneiten Drehorte in Ontario sind zudem mal eine nette Abwechslung zu den üblichen kalifornischen Sonnenschein-Locations, auch wenn diese fotografisch nicht immer von ihrer besten Seite eingefangen wurden (wie üblich bei kanadischen Filmen ist die Optik irgendwie blass, farbentsättigt und auch gerne mal zu hell und zu flach ausgeleuchtet). Behelfs-Regisseur Damian Lee, der ein paar Jahre zuvor noch solche Heuler wie "Die Stunde der Ratte" und "Abraxas - Retter des Universums" verantwortet hatte, inszeniert so routiniert wie unbeteiligt und wertet damit weder die hausbackene Action noch die spannungslose Plotte des mittelmäßigen Skripts wirklich auf. "Moving Target" ist bestenfalls wenig aufregendes, aber goutierbares Videotheken-Futter für die ganz harten Fans von entweder Hauptdarsteller Dudikoff oder "Lando Calrissian" Billy Dee Williams, für den es nach "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" karrieretechnisch ja auch steil bergab gegangen ist und der sich in den 90ern wirklich durch so einige billige B-Movies schlagen musste. Aber immerhin: Es gibt hier kein Stock-Footage, wirklich sämtliches verwendete Material wurde auch originär für diesen Film gedreht... eigentlich traurig, dass man das positiv hervorheben muss...

5/10

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