Review

Vorab verweise ich mal wieder auf die allgemeine Spoilergefahr hin, also durchlesen auf eigene Gefahr.

Nachdem mich der Trailer durchaus überzeugt hatte, ließ ich mich dazu hinreißen , mir den Film im Kino anzusehen. Aber ganz kurz: Worum ging es im Trailer? Der Trailer schilderte uns ja das die Mutter der Hauptprotagonistin anscheinend besessen ist und nun der Exorzismus auf Film festgehalten werden soll. Zudem versprach man uns das hier Wissenschaft auf Religion treffen würde. Aber dazu vorerst später mehr.

Der Film beginnt, entgegen der neuen Entwicklungen, mit einem kurzen Vorspann samt Titeleinblendung. An sich kein Verbrechen, aber erst letztens hat uns Paranormal Activity 3 mal wieder gezeigt dass es auch anders geht. Aber gut. Es folgt nun erst der Anruf Maria Rossi's bei der Polizei, dass sie 3 Menschen getötet haben soll. Anschließend serviert uns der Film nun dass Tatortbegehungsmaterial.
Hier erscheint der Film durchaus sehr korrekt, die Stimmung ist gut eingefangen, eine Gänsehaut kriecht einem langsam über dem Rücken. Leider zum fast einzigen Male des ganzen Filmes. Dann geht es weiter mit ihrer Tocher, die sich nun ihre Mutter aufspüren möchte (welche in Italien in einer Psychatrie untergebracht ist) um endlich das warum zu erfahren.

Was nun folgt sind die aneinander gereiten Standardsequenzen, Interviews und Monologe der Charakter.
Nun besucht Isabella Torelli (die Tocher) einen Kurs über Exorzismus und lernt dort zwei Priester kennen, die von der Kirche nicht anerkannte Besessenheiten ihrer angenommen haben und somit nebenbei, ohne kirchliche Erlaubnis, Exorzismen abhalten. So kommt eines zum anderen und auch Isabellas Mutter wird Bestandteil eines Exorzismus.....

Nun sitzt man da in einer 23.00 Uhr Vorstellung im Kino, gähnt, sieht auf die Uhr und sieht mehrere schlafende Personen...
Genauso erging es mir.
Was der Trailer wirklich verpsrechen zu wollen scheint, kann der Film keineswegs tragen. Die Charakter bleiben so blass (trotz eingewebter Hintergrundschicksale, die jedoch nie wirklich gut ausgebaut wurden, eher wurden diese ebenmal erwähnt) dass es eine, geradezu egal ist, was mit ihnen passiert.
Ich möchte mitzittern, möchte sagen können "Hoffentlich trifft es sie nicht" , aber genau dieser Effekt stellt sich nicht ein.
Der Film schafft es auch nicht einen Spannungsbogen aufzubauen, ab und an ließ man vermuten es würde endlich an Fahrt aufnehmen, aber nein, jedes Mal wird man in die Belanglosigkeit geschwätziger Protagonisten geführt.
Auch das Wissenschaft auf Religion trifft, halte ich persönlich eher abstruß:
So wird ein Gebet heruntergeleiert, ein bisschen Weihwasser herumgspritzt und den Besessenen ein Kruzifix auf die Stirn gelegt.
Auch der wissenschaftliche Aspekt lässt sehr zu wünschen übrig:
Das zentrale Element des Filmes geht darauf hinaus, das eine Kamera immer ein Auge des Besessenen filmt, um zu sehen ob sich die Linse über 10mm geweitet hat, da dies auf eine Besessenheit hindeuten könnte.
Das allseits bekannte Ton-und Filmbänder untersuchen habe ich jetzt schon so oft in anderen Filmen gesehen, dass es sich für mich als eine Art Standard (bei zumindest einem Teil der Film) eingebürgert hat.

Später hinaus, weitet sich nun die Besessenheit aus, man möchte zeigen dass sich das Böse immer näher an den Hauptprotagonisten aufhält. Aber auch des funktioniert kaum. Eine der wenigen Szenen, die da gepasst haben war die Taufszene.
Aber ansonsten blieb alles einfach viel zu steril, nie war eine Gefahr wirklich erahnenswert, weil der Film dies einfach nie wirklich (gut) ausgespielt. Im Gegensatz zu manchen anderen Filmen fragt man sich (gerade gegen Ende des Filmes) kaum, ob etwas an der nächsten Ecke lauert, weil man einfach schon weiß, dass da nicht wirklich etwas sein wird.

Und um nun zum Ende zu kommen:
Da kann man einfach nur den Kopfschütteln! Fast alle Besucher fragten sich lautstark "Das war es?"
Ja, genau. Das war's. Ein Ende, dass so schnell gekommen ist, nachedem der vorangegange Film sich so in die Länge gezogen hat. Man hat einfach das Gefühl, dass dieser Film dort aufhört, wo andere eben erst richtig anfangen.

Fazit:
Alles das was der Trailer angedeutet und versprochen hat, scheint der Film zu brechen. Keine wirkliche Spannung, keine tiefgehenden Charaktere...... Dann doch lieber nen Heimkinoabend mit der Paranormal Activity - Reihe machen!

Von mir gibts nur 2/10 Punkten.

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