Alex Chandon ist zurück. Nach seinem Cradle of Fear ist es ja sehr still um ihn geworden. Obwohl Cradle of Fear bei Fans des Splattergenres immer noch einen sehr hohen Stand hat, war man sich nicht so recht sicher, was einem mit dem neuen Film von Chandon erwartet. Splattergalore oder eher ein Film mit einer guten Atmosphäre und weniger Effekten? Wem wird Inbred denn eher gerecht??
Einige problematische Jugendlichen machen, zusammen mit zwei Erziehern einen Ausflug aufs Land. Einer ist ein Pyromane, der andere ein Einbrecher und wieder einer hat ein Alkoholproblem. Die Truppe begibt sich aufs englische Land und wird dort eher schlecht als recht willkommen geheißen. Das Haus in dem sie wohnen sollen, ist eine Bruchbude, der örtliche Pup hat weder Cola noch was zu Essen im Angebot. Und die Bewohner sehen etwas merkwürdig aus. Als sie dann auf bei einem Ausflug bedroht werden und sich einer der Erzieher verletzt beginnt der Trip zu einer wahren Tour de Force zu werden in dem es für die Urlauber eher wenig zu lachen gibt.
Die Story von Inbred ist ganz nett fesselt einen aber nicht wirklich lange. Das größte Problem ist, dass die Story gut die Hälfte des Films in Anspruch nimmt und es erst nach ca. 45 Minuten wirklich zur Sache geht. Wenn man sich da an Cradle of Fear erinnert, wird man schnell merken, dass Chandon nun deutlich mehr Wert auf einen gewissen Grad an Storytelling legt. Aber die Geschichte kann einen nicht wirklich fesseln, von daher wäre es besser gewesen, man hätte gut 25 Minuten weniger Story zu Gesicht bekommen. Nun gut, die Schauspieler hingegen machen ihren Job sehr gut. Wirklich herausragend ist zwar niemand aber schlecht ist auch keiner.
Die Musik ist richtig klasse und passt sich sehr gut dem gezeigten an. Immer wieder kommt wirklich Atmosphäre auf. Auch die Kamera macht einen sehr guten Job und liegt Lichtjahre vor dem Bild, welches man sich bei Cradle of Fear antun musste. Aber was ist mit den Effekten? Ja die Effekte sind ganz ordentlich geworden, allerdings nicht so kreativ und ausschweifend wie bei Cradle of Fear, was Gorehounds sicherlich enttäuschen dürfte. Auch eine CGI-Effekte haben sich darunter gemischt, diese sind aber sehr gut umgesetzt und wissen zu gefallen. Besonders zum Ende hin, hätte man sich dann aber doch mehr gewünscht. Es kommt einem so vor, als wäre hier irgendwie ein großer Teil der Effekte vergessen worden. So viele Bewohner überleben, auch wenn das Ende an sich richtig gut und vor allem auch lustig ausgefallen ist.
Fazit: Was soll man nun von Inbred halten?? Filmisch hervorragend umgesetzt, enttäuscht er ein wenig im Effektbereich. Wenn man einen Streifen wie Cradle of Fear erwartet wird man etwas enttäuscht. Wer auf Backwoodshorror im weitesten Sinne steht und mit einem etwas zu langem Anfang leben kann, der sollte hier einen Blick riskieren. Gorehounds sollten ihre Erwartungen etwas zurück schrauben.
7,5/10 weggeschossene Köpfe für den neuen Chandon