Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 19.01.2013

Rührselige Geschichte eines alten Mannes, der über die traurigen, kargen 30er Jahre referiert, und der junge Zirkus-Manager findet das alles natürlich pflichtschuldig sauspannend und grinst den Alten zwei Stunden lang über beide Ohren an. Naja. Soweit der 08/15-Rahmen, der dem Zuschauer schon mal nahe legt, dass er das alles gefälligst faszinierend zu finden hat; dabei erzählt der Alte bloß eine schon x-fach gehörte Dreiecksgeschichte, die in einem Desaster endet und doch glücklich endet, wie im Märchen eben, und sei sonst auch alles von der Prohibition gezeichnet gewesen, so dass die Wundgeschufteten nicht einmal mehr Alkohol hatten, um ihre Wunden und ihren inneren Frieden zu salben, so war es ja doch irgendwie eine tolle Zeit, gell? Wäre Waltz nicht (obwohl auch er aufpassen muss, nicht auf den unbehaglich grinsenden, vordergründig freundlichen, aber innerlich kaputten Psychopathen festgenagelt zu werden), wäre das alles kaum der Rede wert; wofür Francis Lawrence zwei geschlagene Stunden braucht, das hat Peter Jackson mal eben bequem in seinem Prolog von „King Kong“ am Rande abgehakt. Aber wir schätzen ja die Alten, deswegen schätzen wir auch eine so schäbig auf Mitgefühl ausgerichtete Gutenachtgeschichte.

*weitere Informationen: siehe Profil

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