Review

Lange bevor Catherine Zeta-Jones durch gut bewachte Museen wie eine Katze schlich, trieben bereits die Kisugi Schwestern Rumi, Hitomi und Ai in einer 73 teiligen Anime Serie in solchen Anwesen ihr Unwesen.
In Japan zumindest hat der Mangaka Tsukasa Hojo mit seinen Diebesgeschichten Million verkauft, und schuf zugleich seine erste Erfolgsserie, der später noch erfolgreicher City Hunter folgen sollte.

Beide Franchises wurden auch real verfilmt, letztere sogar 2 mal, jedoch vom Hong Kong Kino.
Cat's Eye dagegen ist eine japanische Produktion, und das hat seine Vor- aber auch seine Nachteile.

Zum einen ist der Film recht Vorlagen getreu, zum anderen aber leidet er an qualitativen Schwächen, die den Film trashiger wirken lassen, als er es eigentlich sein möchte.

Doch zunächst zum Inhalt:
Im Manga und in der Anime Serie ging es um 3 hübsche junge Schwestern, die tagsüber ein Cafè mit dem Namen „Cat's Eye“ betreiben, nachts jedoch in sexy Overalls durch gut bewachte Museen schleichen, und auf raffinierte Weise Kunstgegenstände, die einst ihrem vermissten Vater gehörten stehlen.
Ganz zum Ärger des Kriminalpolizistin Toshio, der sich jeden Tag von seinem Chef eine Standpauke anhören darf, weshalb er zu unfähig wäre die drei Diebinnen, genannt „Katzenauge“ zu schnappen.
Der Ehrgeiz die 3 Miezen eines Tages zu überführen steigt enorm, erst dann kann er beruhigt schlafen und erst dann würde er auch seiner Freundin einen Heiratsantrag machen.
Was er nicht weiß: Seine Freundin Hitomi ist eine dieser drei Katzen...

Es wäre natürlich eine Schande wenn der Film diesen verzwickten, und die Handlung der Serie erst so richtig interessant machenden Umstand nicht aufgreifen würde.
Mehr oder weniger Vorlagengetreu ist Cat'se Eye auf jedenfall und auf alle Fälle mehr als Jackie Chan's City Hunter.
Zur Überraschung aller Fans beginnt der Film sogar mit einer Anime Sequenz, Zeichnungs-technisch auf höherem Niveau als die damalige 84er Serie, schließlich schreiben wir auch das Jahr 1997.

Gleichzeitig wird man aber auch etwas stutzig, wenn die 3 Damen nicht mehr mit ihren Strumpf-Overalls durch die Gassen Skaten, sondern sich Kostüm-technisch frei an Catwoman orientert zu haben scheinen.
Toshio meint derweil, er habe den Raum, auf den es Katzenauge womöglich abgesehen hat, wunderbar umstellt, und wartet nun gespannt auf deren Erscheinen.
Doch wie immer sind die 3 Damen unzählige Schritte voraus, und führen die Polizisten mal wieder nach Strich und Faden an der Nase herum und ergattern ihr Gemälde.
Es folgen einige akrobatische Einlagen und eine Autoverfolgungsjagd.

Doch ab sofort wird es nun trashig.
Die Katzen verschwinden in ihrem „Cat-Mobil“, sprengen das Dach, entzweigen sich in ihren „Cat-Bikes“, während Toshio auf einem Fahrrad hinterher eiert, und nach einer Panne auch schon sein auf klappbares Polizei-Skateboard zückt...
Doch es hilft alles nichts, die Katzen verschwinden an rießen „Cat-Balloons“ mit Propellerantrieb hängend.

In der „Cat-Höhle“ schließlich angekommen werden auch schon die nächsten Coups geplant, und sorgfältig Equipment vorbereitet, das immer mehr an die Batman Abenteuer von Adam West erinnert.
Eine Roboter-Navigationsratte soll die Räumlichkeiten des nächsten Museums erkundschaften...
Doch die Sache wird nun reichlich komplexer, als sich ein mysteriöses, chinesisches Verbrechersyndikat einschaltet, und einen maskierten Killer auf die Miezen loshetzt, der sich zugleich im Zivil Outfit in eine der drei Schwestern verknallt...auweia.

Mag für das Cat's Eye Franchise eine durchaus sinnvolle Idee sein, doch wenn das Script voll mit Löchern ist, niemand mehr checkt, weshalb wer was verdammt nochmal warum macht, und die schauspielerischen Leistungen unter GZSZ-Niveau liegen, hat das ganze auch eine völlig andere Wirkung, als es sich wohl der Regisseur erhofft hatte.

Und dann sind da auch noch diese grausigen Effekte, die Cat's Eye dann bestenfalls als Trash Gülle durchgehen lassen.
Das unsichtbare „Cat-Mobil“ hinter dem sich die Katzen verstecken war noch am gelungensten, aber dann versuchen die Katzen am Tunnel-Inneren entlang zu sliden, und das bei wirklich mickrigem Tempo; sieht total künstlich aus.
Bei freiem Fall begnügt sich die Kamera mit Closeups, und das helle Licht hinter den Wolken, lässt die Explosion des Helikopters am Ende auch nur erahnen.
Hier wurde stark an Pyrotechnik gespart.
Stattdessen bekommen wir schlagende Funken, ein bisschen Rauch, und die ein oder andere schlampig inszenierte Kampfszene.

Wenigstens sehen die Katzenweiber richtig gut aus, und machen in ihren Catsuits eine recht gute Figur...Nur schauspielern können die drei so gut wie gar nicht...und Toshio auch nicht...und der Rest des Darstellerensembles auch nicht...ein einziges Schmierentheater das Ganze.
Gesichter wie bei Welpen-Babys werden hier gezogen, aber wirklich überzeugende Schauspielerei habe ich selbst bei Barbara Salesch bessere gesehen.
Nicht einmal peinliches Overacting findet sich hier, die Darsteller wirken schlicht und einfach lustlos, da hilft auch das gelegentliche Grinsen nichts.

Hinzu kommt noch, dass man es nie so recht schafft die 3 Damen zu unterscheiden.
Erstens sehen sie sich ziemlich ähnlich (womit ich nicht das Klischee „alle Asiaten sähen gleich aus“ bekräftigen möchte) und zweitens sind ihre Katzenoutfits ziemlich identisch; nicht einmal farblich abgegrenzt wie im Anime.
Und nun machen sich auch Plotlöcher und Logikfehler breit, wenn eine der dreien (glaube Hitomi) bei einem Einsatz plötzlich spurlos verschwindet, und es die anderen zwei nicht so recht zu kratzen scheint, und auch Toshios plötzliches Verschwinden aus der Handlung macht wenig Sinn wenn er plötzlich, als ob er nie weggewesen wäre wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftaucht.

Überhaupt ist dem ganze Story-Verlauf nur schwer zu folgen.

Da bleiben wirklich nur noch die 3 hübschen Asiatinnen in ihren Sexy Suits, an einigen Stellen akzeptable Action, und recht spannend gestaltete Schleich-und Stehl Sequenzen, wobei ich mir noch gerne einen Auftrag gewünscht hätte, bei dem es wirklich heimtückische Fallen zu überwinden gilt.
Akrobatische Manöver durch kreuz- und quer platzierte Laserschranken bleiben leider aus, ebenso wirklich raffinierte Wendungen wie im Anime.
Naja, Spaß hat es trotzdem irgendwie gemacht...

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