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 Les Contes de la Nuit - Tales Of The Night

Auch dieser 3-D Animationsfilm aus Frankreich war ein Wettbewerbsfilm der 61. Berlinale. In diesem treffen sich ein älterer Herr, ein junger Mann und eine junge Frau abends in einem verlassenen Theater/Kino und spielen Geschichten aus der Welt nach. Ästhetisch hat man sich dabei der Schattenspiele zum Vorbild genommen, weshalb schonmal der Einsatz der 3-D Technologie angezweifelt werden darf, da das Ergebnis trotz allem ein pures, fast ausschließlich auch so wirkendes 2-D Erlebnis ist. Die insgesamt 6 Geschichten jedenfalls haben ihren Ursprung aus aller Welt und so unternimmt man während des Films eine kleine inhaltliche Weltreise. Komplett märchenhaft poetisch muten dabei alle Episoden an und wirken dazu auch sehr kindgerecht naiv und simpel. Das entfaltet anfänglich einen ganz eigenen Zauber, in den man eintauchen möchte. Das Problem von "Les Contes de la Nuit" ist aber eben auf Dauer seine episodische Erzählweise. Es wiederholen sich immer wieder dieselben Abläufe zwischen den Geschichten, während diese selbst stets schnell klarmachen,worauf sie hinauslaufen. Dadurch verliert der Film schnell an Reiz und kann leider mit keinen weiteren Überraschungen aufwarten; eine Umsetzung als Miniserie hätte dem Ganzen mehr gebracht, denn die Episoden würden nichts an Qualität einbüßen, wenn man sie nur stückweise gucken würde, da es einfach keine übergeordnete Handlung gibt, die alles zusammenhält oder gar zusammenführen würde. "Les Contes de la Nuit" ist zunächst eine visuelle Abwechslung, bald aber visuelle Langeweile, inhaltlich geradlinig, simpel und naiv und funktioniert letztendlich als Spielfilm überhaupt nicht. Aber großartige Gutenachtgeschichten für Kinder, das sind die einzelnen Episoden allemal und als solche sind sie pädagogisch aufgeschlossenen Eltern wirklich zu empfehlen.

5/10

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