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Das Subgenre des Spukhausfilms scheint endgültig am Ende zu sein, denn wenn man nicht auf Remakes der wenigen gelungenen Streifen in dieser Kategorie zurückgreift, häufen sich in letzter Zeit nur noch Sammelsurien lieblos zusammengeschusterter Versatzstücke.
Da macht dieses Werk von Adam Gierasch, der 2008 mit „Autopsy“ ein beachtliches Debüt hinlegte, leider keine Ausnahme.

Emily erleidet während einer Party eine Fehlgeburt mit der anschließenden Diagnose der Unfruchtbarkeit. Um einen Neuanfang zu starten, ziehen sie und ihr Mann Nate in das Landhaus seiner Vorfahren. Doch kurz nach dem Einzug nimmt Emily merkwürdige Veränderungen wahr und auch Nate scheint sich ihr gegenüber immer mehr zu distanzieren.
Und dann erhält Emily die Diagnose, erneut schwanger zu sein…

Die Geschichte ist in Sachen Vorhersehbarkeit kaum zu toppen, denn annähernd jede Kameraeinstellung, jeder Musikeinsatz, jede Bewegung der beiden Hauptfiguren weist ohne Umschweife auf die nachfolgende Szene hin.
Eine offen stehende Haustür, eine huschende Gestalt im Flur, ein Kinderlachen oder die Erscheinung zweier Geister, - nicht nur, dass die Gruselmomente keinerlei Innovation aufweisen, sie sind obendrein spannungsarm und ohne Esprit in Szene gesetzt.

Darüber hinaus ist weder mit Emily noch Nate etwas anzufangen, obgleich die beiden als recht harmonisches Paar eingeführt werden. Er Maler, sie Designerin scheinen sich nicht allzu viel zu sagen zu haben oder irgendwelchen Hobbys nachzugehen, was sich an der Teilnahmslosigkeit Emilys deutlich abzeichnet.
Da wird mal in den alten Archiven gestöbert oder in der Stadt-Bibliothek nachgeforscht, aber etwas Markantes zeichnet weder die Figuren, noch die Handlung aus.

Wozu die einzelnen Kapitel von Neuanfang über Alte Geheimnisse bis Offenbarung beitragen sollen, bleibt ebenso rätselhaft wie die angeblich beste Freundin Emilys, die für die Handlung annähernd nutzlos ist und auch der etwas zwiespältige Herr im Stadt-Archiv bringt das Geschehen nur bedingt voran.
Allerdings weiß man ohnehin spätestens zur Mitte der Erzählung, dass in dem Haus schlimme Ereignisse stattfanden und dadurch einen blutigen Kreislauf in Bewegung gesetzt haben, der sich mit jedem neuen Bewohner fortsetzt.

Folgerichtig setzt pünktlich zum Showdown das heftige Gewitter ein, während Emily noch einen hinweisgebenden Tagebucheintrag findet.
Zumindest hat man sich für den Ausgang noch ein paar makabere Bilder einfallen lassen, die den eindimensionalen Verlauf zwar kaum mehr aufwerten können, jedoch einen Moment positiv nachwirken.

Ansonsten bietet „Fertile Ground“ kaum fruchtbaren Boden für Freunde des Haunted House Films. Die Effekte sind abgenudelt, die Story ist in jeder Hinsicht vorhersehbar und spannungsarm inszeniert und auch darstellerisch hat man schon überzeugendere Mimen gesehen.
Allenfalls die isolierte Atmosphäre um Emily kann für eine Weile das Interesse aufrecht erhalten, doch der Rest gestaltet sich belanglos, einfallslos und vor allem komplett austauschbar.
3,5 von 10

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