Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 30.09.2009

Anders als Zack Snyders Eulen gelingt Gore Verbinskis Chamäleon immerhin eines: er bringt der CGI-Kuschelwelt die heißersehnte Alternative des Hässlichen. Endlich dürfen auch CGI-Tiere mal onscreen in den Sand beißen, und zwar so richtig. Endlich ist Knuddelfaktor keine Pflicht mehr. Die Parallelen zu diversen Western und auch "Fear And Loathing In Las Vegas" muten sehr erwachsen an, die Traumsequenz und einige Dialogie sind schlichtweg hervorragend.

Und doch kriegt Verbinski es nicht auf ganzer Linie zustande, sich mal endgültig von den durch Disney / Pixar definierten Konventionen zu lösen. Geschichte und Aufbau bleiben zu sehr dem Moralprinzip treu, selbst einige Gags entstammen der Konserve. Schade, mit etwas mehr Konsequenz wäre das ein echter Reißer geworden. So ist es ein ehrenwerter, aber halbherziger Versuch, aus dem Mainstream auszubrechen. Eben wie "Fluch der Karibik", wo Johnny Depp das einzig anarchische Element war.

Aber die Richtung ist schon mal richtig und verdammt notwendig. Mehr davon, und dann noch besser!

*weitere Informationen: siehe Profil

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