Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 24.05.2012

"Love" hätte gerne etwas mutiger sein können. Er verbindet Elemente von "2001", "Dark Star", "Quiet Earth" und "Moon" miteinander zu einem durchaus ambitionierten Kammerspielmonolog, der die Notwendigkeit zwischenmenschlicher Bedürfnisse herausstellt, lässt dabei aber den Nachdruck in der Aussage vermissen. Mit sehr weichen Bildern, die sich gerne mal im Detail verlieren, setzt er einen sanften Erzählton an, der zwar konsequent jede Unstimmigkeit geschickt umgeht, aber umgekehrt dadurch auch etwas vermissen lässt. Vergleicht man die Hippie-Kommune aus "Dark Star" mit dem trotz zunehmender Verwahrlosung auch am Ende noch klinisch sterilen Einzelgänger aus "Love", wird das schmerzhaft deutlich.

Noch dazu würde ich den Soundtrack von Angels & Airwaves (der meines Wissens wohl die Grundlage des Films ist) als nur mäßig gelungen bezeichnen; er wirkt zwar einerseits frischer als die konventionelle Orchesteruntermalung, aber wenn man schon experimentiert, dann auch bitte richtig. Das ist dann aber auch exemplarisch für den gesamten Film - eine im Ansatz spannende Idee, souverän und vereinzelt auch erfrischend umgesetzt, aber zu schüchtern für einen nachhaltigen Eindruck.

*weitere Informationen: siehe Profil

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