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In Kevin Smith brodelt's. Laut eigener Aussage hat er das gesamte amerikanische Studiosystem satt, in welchem vielfache Summen von denen was ein Film kostete für Werbezwecke ausgegeben werden und was dem eigentlichen Produkt (Blockbusterausnahme) eher schadet, da das komplette Budget so so gut wie niemals wieder eingespielt werden kann. So entschloß er sich mit seinem Produzenten eine eigene Produktionsfirma zu gründen und RED STATE komplett in Eigenregie herauszubringen. Dieses verkündete er beim letzten Sundance, dem Ort wo einst seine Karriere mit CLERKS begann, eben einem Studio-aufgepickten Film.

Was ist denn nun RED STATE? Eine Abrechnung. Eine Abrechnung mit allen und jedem; der Kirche, dem Staat, den Fundamentalisten, der Welt. Und warum? Weil er ausm Flugzeug geschmissen wurde? Man weiß es nicht.

Michael Parks spielt einen Hassprediger, der auf einer wahren Person und Kirche beruht, so genial, daß man verdammt noch mal nicht mehr aus dem Schlucken herauskommt. Was wäre wenn? Was wäre wenn den Predigten Taten folgten? Dieses Szenario wird in RED STATE durchexerziert. Diese Kirche ist so voller Hass auf Schwule und ihrer Meinung nach Entartete, daß sie diese mehr oder minder originell töten respektive opfern. Durch einen Zufall kommt Papa Staat mit John Goodman als Oberdude hinzu und fertig ist das Blutbad.

Bei RED STATE gibt es keine "Guten", tatsächlich sind alle böse (auch die eigentlich "Guten") und es hagelt Polemik und Pessimismus im Sekundentakt. Dennoch weiß Smith was er tut. Er erzählt seine Geschichte stringent und ohne lange Umwege, das kann man mögen oder nicht. Er lässt ballern und bluten als ob es kein morgen gäbe. Das kann man mögen oder nicht.

Letzten Endes ist es ein Smith, den kann man mögen, oder nicht, daran führt kein Weg vorbei. Ein anderer zynischer Smith, der es aber verdammt noch mal Wert ist, gesehen zu werden!

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