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Ohne sich zu erinnern, was zuvor geschah, wacht Mark in einem verschlossenen Tresorraum auf. Zunächst glaubt er an einen bösen Streich seiner Freunde, doch schnell merkt er, dass dies kein Spiel ist. Im Raum sind lediglich ein verschlossener Schrank und eine tote Ratte, die bereits von Maden ausgeweidet wird. Nach einem Tag findet er in der Deckenlampe einen Schlüssel, mit dem er den Schrank öffnet. Hierin sind ein Schweißbrenner sowie Hammer und Meißel. Da die Tresortür zu massiv ist, schlägt er mit seinen letzten Kräften ein Loch durch die Betonwand. Doch anstatt der Freiheit erwarten ihn hier ein weiterer Tresorraum mit einem roten Sarg und eine weitere Prüfung, doch seine Kräfte schwinden rapide.

Irgendwie ist es immer ein wenig verdächtig, wenn sich ein Film auf dem Cover mit Preisen von einem halben Dutzend Festivals rühmt, von denen man noch nie etwas gehört hat. Egal, zwei Euros für modernes deutsches Horrorkino kann man ruhig mal investieren. Mit Horror hat das Zwei-Personen-Kammerspiel aber herzlich wenig zu tun, am besten kann man die Story noch als klaustrophobischen Thriller beschreiben. Die Locations beschränken sich auf drei identische Bunkerräume, die eine heimelige Kühle ausstrahlen und in tristem blaugrau gefilmt wurden.
In einem davon wacht unser Held Mark in hygienisch fragwürdiger Umgebung auf. Bis auf einen Spind, einer toten Ratte und jede menger Fliegen ist der Raum komplett leer, die Tür läßt sich nicht öffnen und er fragt sich, wie der Zuschauer, wer, wie und warum diesen Zustand herbei geführt hat. Der Anfang ist dabei gar nicht mal schlecht gelungen, das Set-up wirkt sehr Saw-lastig und es hätte mich nicht überrascht, wenn plötzlich ein Bildschirm anginge und das Äquivalent von Jiggsaw ein Spiel spielen möchte.
Nach dem Durchbrechen der ersten Wand verflacht die Story leider zusehends. Die Zahl der Darsteller verdoppelt sich zwar mit dem entdecken der nur auf Suaheli parlierenden Afrikanerin, aber viel mehr als das der Durst jetzt durch Fremd- statt Eigenurin gestillt werden kann, fällt den Machern irgendwie nicht ein. Die nächste Wand wird durchgemeißelt, bei singen sich ein Liedchen vor und es kommt zu einer unglaublich lächerlichen Sexszene. Nix gegen Titten in Film, aber hier wirds schlampig wie selten aufgebaut.
Einen Salto mit doppelter Schraube aber dann am Ende, für das ich den Scripter gerne mit der toten Ratte füttern würde. Der Film bereitet sich die ganze Laufzeit darauf vor, alle die offenen W-Fragen aufzuklären und dann kommt aus dem nichts ein Open End, das mehr Fragen aufwirft als beantwortet und mit keinem Wort vorbereitet wurde. Nichts gegen ein Ende zum Nachdenken oder zum Interpretieren, aber das hier ist einfach unbefriedigend. Iron Doors kann insgesamt dem deutschen Horrorgenre leider auch nicht den Schneewittchen-Wachkuß geben. Potential ist sicher vorhanden, aber das Ergebnis sind dann doch durchwachsene 80 Minuten, egal ob nun 3D oder nicht.
5/10

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