Bei einer Razzia in einer Autowerkstatt wird Axel Foleys Vorgesetzter Todd (Gil Hill) erschossen. Tatverdächtiger ist der angesehene Ellis De Wald (Timothy Carhart), Chef des Vergnügungsparks "Wonderworld" in Beverly Hills. Um seine Schuld zu beweisen, landet Axel nun zum dritten Mal im sonnigen Kalifornien und ermittelt mit großer Klappe und ungewöhnlichen Methoden...
"Beverly Hills Cop 3" liefert ein schönes Anschauungsstück für völlig unnötige Fortsetzungen. Der früher sehr talentierte John Landis machte sich ans Werk, ein weiteres Sequel des 1984er Hits zu drehen, versagte dabei aber größtenteils. Dabei stellt sich die Frage, wieso man das eigentlich gedreht hat, denn die Glanzzeiten eines Eddie Murphy waren da schon vorbei und das Genre der Actionkomödie ziemlich abgenutzt. Die Quittung gab’s prompt mit dem Einspielergebnis, das weder in den USA noch sonst wo das Budget wettmachen konnte.
Der Flop war gerechtfertigt, denn für Liebhaber der ersten beiden Teile ist das stellenweise eine Zumutung. Das schöne 80er Jahre Flair ist völlig dahin, obwohl das "Axel F."-Theme in allen möglichen Variationen zu hören ist, was eher als Vergewaltigung am Hit von Harold Faltermeyer zu sehen ist, da das Original hier mit komischen Elektro-Klängen versehen wurde. Der übrige Soundtrack ist ebenfalls grottig und passt fast nie zur jeweiligen Sequenz. Besonders auffällig ist dies beim abschließenden Kampf Foley vs. De Wald.
Ansonsten bekommt man eine merkwürdige Story geboten, wobei man mit dem Hauptschauplatz, einem Vergnügungspark, sowieso alles ins lächerliche zieht. Da kommt zu keiner Zeit ein bisschen Spannung auf, weil man bei jeder Szene den Eindruck hat, dass das alles nur des Humors wegen inszeniert wurde. So ist auch die sinnlose Idee mit dem "Vernichter 2000" zu erklären, die wohl außerdem eines Gastauftritts wegen reingenommen wurde. (Säääääärsch, der hier abolut unlustig agiert.)
Action wird genug geboten, sogar die härteste aller drei Teile mit vielen Einschusslöchern etc. Leider lässt einen das wegen der ganz und gar humorvollen Inszenierung völlig kalt, sodass sich eine Reihe von Widersprüchen ergibt: Ein recht gewaltvoller Actionfilm, der an eine Komödie erinnert, die aber nicht lustig ist und obendrein in einem Vergnügungspark spielt.
Wäre das eine Komödie mit guten Lachern, wären die Schwächen zu verzeihen gewesen. Doch Eddie Murphy ist nur noch ein Schatten seiner selbst und kalauert sich bloß von einer Szene zur nächsten. Dass er nicht ernst sein kann, beweist er hier erneut z.B. als sein Freund Todd erschossen wird. Seine Anteilnahme wirkt total unglaubwürdig. Ansonsten darf er viele Sprüche von sich geben, die schon vor 10 Jahren nicht mehr lustig bzw. alt waren ("Ist das eine Kanone in deiner Hose oder freust du dich nur, mich zu sehen?"). Sein Redeschwall geht einem mit der Zeit gehörig auf die Nerven.
Ein weiterer Minuspunkt ist, dass Detective John Taggart in diesem Teil fehlt, was einen großen Verlust an Atmosphäre bedeutet. Hector Elizondo spielt zwar zufriedenstellend, ist aber kein Ersatz. Bösewicht ist Timothy Carhart, der einfach nur schlecht spielt und gegen Jürgen Prochnow aus Teil 2 wie ein feuchter Furz erscheint.
So, obwohl sich das jetzt alles negativ anhört und die Schwächen vor allem bei mehrmaligem Sehen deutlich auffallen, muss man natürlich berücksichtigen, dass es auf diesem Gebiet viel schlechteres gibt. Als Actionkomödie für sich ist "Beverly Hills Cop 3" im Vergleich zu anderen Genrevertretern immer noch solide, allerdings meilenweit von der Qualität der Vorgänger entfernt. Wer die ersten beiden Teile kennt, wird deshalb enttäuscht sein. Eigentlich überflüssig so etwas...