General Hou Chieh (Andy Lau) will seinen Konkorrenten aus dem Weg räumen. Doch wer anderen eine Grube gräbt ... Denn Hou Chiehs eigener Vertrauter Tsao Man (Nicholas Tse) hintergeht seinen Mentor. Hou Chiehs Tocher kommt auf der Flucht ums Leben. Hou selbst kann sich mit schweren Verletzungen in den Shaolin-Tempel retten. Während Tsao Man mit den Ausländern Geschäfte macht und das Land unterjocht, erlernt Hou Shaolin-Kung-Fu ...
Die Geschichte ist nicht neu. Auch nicht die Läuterung vom Saulus zum Paulus. Doch Regisseur Benny Chan zieht alle Register, um die 130 Minuten wie im Fluge vergehen zu lassen und den Zuschauer perfekt zu unterhalten.
Auch wenn der Titel "Shaolin" an die Shaw-Brothers-Filme der 70er erinnert; hier ist nichts quietschbunt oder künstlich. Benny Chan dreht in imposanten Kulissen. Das hat Klasse! Die Optik ist schlichtweg grandios.
Getragen wird das Epos von seinen großartigen Schauspielern. Andy Lau beeindruckt ebenso wie Nicholas Tse. Da rückt die Action schon fast in den Hintergrund. Doch die ist nicht minder spektakulär. Schon bei Hous Flucht bleibt einem fast die Spucke weg! Die Kampfszenen haben Dynamik (selbst wenn der Einsatz von Wirework natürlich nicht ausbleibt). Die beiden erfahrenen Choreographer Cory Yuen und Yuen Tak wissen genau, was sie ihren Stars abverlangen können. Da verwundert es nicht, dass Gaststar Jackie Chan in einer der wenigen humorvollen Szenen kampftechnisch zum Einsatz kommen darf.
Wenn die Action schließlich im explosiven Finale ihren Höhepunkt findet, dürfte jedem klar sein, dass mit den Chinesen immernoch zu rechnen ist, obwohl die Konkorrenz aus Südkorea oder Thailand ohne Zweifel sehr stark ist.
Benny Chan hat mit "Shaolin" keineswegs einen perfekten Film geschaffen. Dafür ist er an manchen Stellen zu gewollt traurig und auch zu gradlinig, was die Wandlung der Hauptfigur angeht. Chan versteht es aber, um historischen Anspruch gekonnt einen Bogen zu machen und mit hochspannenden Momenten den Zuschauer für sich zu gewinnen.
"Shaolin" ist keine Geschichtsstunde, sondern aufregendes und bewegendes Popkorn-Kino.