7
Ungewöhnlich ernster Troma-Film, der höchstens unfreiwillig durch seine semiprofessionelle Erscheinung für Lacher beim Publikum sorgen dürfte. Nichtsdestotrotz spielen in diesem gesellschaftskritischen Antikriegsfilm natürlich satirische, überspitzende Elemente eine Rolle, die den tristen, trostlosen Alltag des Vietnam-Veteranen Frankie zeichnen, der im normalen Leben nicht mehr klarkommt und die Gesellschaft bzw. sein Umfeld als ebenso bedrohlich und tödlich wie den Dschungel erlebt. Wenn auch zwischen den Kriegsrückblenden und dem Finale mit fiesem Story-Twist nicht allzu viel passiert – Atmosphäre hat dieser Streifen. Fans von Troma-Werken wie „Toxic Aveneger“ oder „Class Of Nuke ’em High“ sollten nicht mit falschen Erwartungen an „Combat Shock“ herangehen, dann wird sich ihnen auch diese filmische Abrechnung mit den USA der (Post-)Vietnam-Ära erschließen.
8
Düster, bedrohlich, schockierend und absolut ernst. Nicht gerade das was man von einem Troma-Werk erwartet, aber durchaus ein gelungenes „Anti-Ami-Movie“, welches man auf jeden Fall einmal gesehen haben sollte. Durch seinen düsteren 80er Flair wird er für Anhänger dieser Epoche eh zur Pflicht. Einzig das entstellte Baby treibt dem Betrachter ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht, welches ihm allerdings, spätestens beim kaltblütigen Ende, wieder aus dem Gesicht geboxt wird. Durch sein unübersehbaren „B-Style“ vielleicht nicht jedermanns Ding. Trotzdem aber im höheren Punktegrad anzusiedeln. 08/10 Punkte
6
COMBAT SHOCK hätte theoretisch das Zeug zu einem Klassiker gehabt, aber die Vertriebsfirma Troma war als Label wohl die falsche Wahl für eine Vermarktung, da sie das pessimistische und deprimierende Kriegsveteranendrama offenbar nicht richtig einordnen konnten und es erst noch mit zusätzlichen Ballereien und Explosionen aufmotzen mussten, um es den Videofreunden als Actionkracher schmackhaft zu machen. Wer aber ein Dauerfeuer im Dschungel erwartet, der wird sich bei der tristen Milieustudie über die unterste Schicht in Amerikas Großstädten schnell zu langweilen beginnen. Eigentlich sind nur der Anfang in Vietnam und der schockierende Amoklauf am Ende sehenswert und gelungen, denn alles, was dazwischen liegt, hätte auch weniger eintönig abgehandelt werden können. Aber vermutlich sollten die vielen Nebenhandlungen mit Junkies und Schlägerbanden nur die Auswegslosigkeit des Protagonisten untermauern. 6 von 10.
8
EinTroma Release ... allerdings Welten entfernt von dem, was die sonst auf den Markt geschmissen haben. Eigentlich ist Combat Shock ein bitteres Drama und genau diese Stimmung vermittelt er auch dem Zuschauer. Es ist einfach alles irgendwie beklemmend und trostlos. Einziger Kritikpunkt ist das deformierte Baby, was einfach nach Latex aussieht und dessen Aussehen damit begründet wird, daß der Vater im Krieg mit vielen giftigen Substanzen in Berührung gekommen ist. Nun ja.. .. Ansonsten war ich absolut positiv überrascht. Die Darsteller sind gut, die Synchro absolut ok, der Soundtrack klasse und die Atmosphäre ist einfach klasse und gnadenlos bedrückend. Oft wird die Bildqualität von der Troma DVD stark bemängelt, allerdings empfand ich diese nicht als störend.
7
Der Film zeigt die Kriegs-Auswirkungen eines früheren amerikanischen Soldaten (und seiner ganzen Familie), der aus Vietnam zurückgekehrt ist. Und wo er lägere Zeit gefoltert wurde... Nicht nur auf Grund des Titelbilds hatte ich einen typisch "verrückten" TROMA-Film erwartet (so wie etwa TROMA’S WAR). COMBAT SHOCK ist jedoch erstaunlich "ernst". Also eher im Stil von zum Beispiel UNSPEAKABLE. Aber auch hier gibt es einige einzigartige Einfälle und auch diverse Momente, die mich zum schmunzeln brachten. Viele Gore-Effekte darf man übrigens nicht erwarten. 7/10 Punkten
0
Einer der wenigen richtig guten Filme von TROMA. Director Giovinnazzo hat sich trotz sehr niedrigem Budget ins Zeug gelegt und ein beklemmendes Drama geschaffen. Der Film überzeugt durch seine ganze Down- Atmosphäre und mit dem ziemlich pessimistischen Schluss, der einen noch lange nicht loslässt. Hinzu kommen einige Trash- Elemente, die den Film erst recht sehenswert machen. Zum Beispiel die zu Anfang reingeschusterten Archiv- Aufnahmen von Vietnam und nicht zu vergessen das völlig verkrüppelte Baby (wobei man natürlich eine Meet- the- Feebles- Ähnliche Puppe erkennt). Obwohl es sich bei "Combat Shock" um ein Rip- Off des berühmten Debütfilms "Eraserhead" von Regisseur David Lynch handelt, hat der Streifen trotzdem einen eigenen Charakter. Für TROMA typisch, dass es auch einige Splatterszenen gibt. "Combat Shock" ist ein totaler Anti- Hollywood- Film und gerade das macht es zum Ereignis.
9
"Combat Shock" ist einer jener Filme, die einfach keinen nüchternen Zuschauer kalt lassen können. Eindringlich, schockierend und dabei sehr authentisch wirkend portraitiert Buddy Giovinazzo in drastischen Bildern eine Welt, gegen die Jim Van Bebbers Szenarien fast schon wie Disney aussehen. Ist der Film selbst schon schwer verdaulich, haut einem das Finale dann richtig in die Fresse und sorgt für nachhaltiges Unwohlsein. Einziger Kritikpunkt an diesem Meisterwerk: Der fürchterliche Soundtrack ist unpassend eingesetzt und wirkt in seiner poppigen Leichtigkeit völlig fehl am Platze!