Soldiers of Fortune
(Pandastorm Pictures)
Soldat Craig McKenzie (Christian Slater) wird wegen Befehlsverweigerung unehrenhaft aus der Army entlassen. Eigentlich wollte er in einem Irakeinsatz seinen Freund Reed (Freddy Rodriguez) retten, musste dazu aber Befehle ignorieren. Nun lebt er ohne staatliche Unterstützung am Existenzminimum. Da kommt ein ominöses Angebot gerade zur rechten Zeit, soll er doch einer Gruppe reicher Freizeitsöldner als Ausbilder dienen. Dazu fliegt man auf eine abgelegene Insel, jedoch steht die Mission unter keinem guten Stern, denn erstens sind die angereisten Millionäre sowohl charakterlich sehr unterschiedlich als sich auch nicht unbedingt besonders freundlich gesonnen. Ein schweres Unterfangen für McKenzie und Reed, hieraus eine kompakte, militärisch geschulte Truppe zu machen. Erschwert wird das Vorhaben jedoch zusätzlich durch den sich ebenfalls auf der Insel befindlichen Diktator Lupo und seine Terrortruppe. Plötzlich wird aus dem Kriegsspiel blutiger Ernst…
Derzeit scheint sich der Altersdurchschnitt der Akteure in bleihaltigen Actionfilmen rapide nach hinten zu schieben. Laufen aktuell im Kino die Altstars Stallone (Jahrgang 1946) Schwarzenegger (ein Jahr jünger) und Chuck Norris (sage und schreibe 71 Jahre alt!!) zu Hochform auf, erscheint parallel dazu der hier vorliegende Soldiers of Fortune bei Pandastorm Pictures, dessen Cast genauso bunt und populär aber im Vergleich relativ jung und knackig erscheint. Christian Slater (43 Jahre jung), Sean Bean und Ving Rhames (beide 53 Jahre) wirken damit im Vergleich relativ jugendlich, einzig James Cromwell zieht den Altersdurchschnitt mit 71 Jahren wieder etwas nach unten.
Regisseur Maksim Korostyshevsky gelingt es mit seinem Filmdebüt, eine Riege sehr guter Darsteller (neben den genannten sind noch Dominic Monaghan und Freddy Rodriguez mit von der Partie) vor die Kamera zu holen, und aus einem charakterlich sehr unterschiedlichen Haufen eine kompakte und kampfstarke Truppe zu zaubern, die mit offensichtlichem Spaß bei den Dreharbeiten war, der sich auf das Endergebnis positiv auswirkt. Ein Film, der sich nicht ernst nimmt, sondern einfach „nur“ unterhalten will und dabei charmant mit seiner überzogenen Darstellung und Inszenierung gekonnt kokettiert.
Die Blu-ray von Pandastorm Pictures präsentiert den unterhaltsamen und überaus bleihaltig-kurzweiligen Actioner in einer hervorragenden Bild- und Tonqualität. Das Bild ist gestochen scharf, der Ton ist sehr ausgewogen und raumfüllend, in den Krawallsequenzen zudem mit einem satten „Wumms“ ausgestattet. Das überschaubare Bonusmaterial liefert ein 5 Minuten langes Behind the scenes, kurze Interviews am Set, den Originaltrailer und eine Programmübersicht.
Auf Grund einiger Härten ist der Film für ein erwachsenes Publikum, welches, im richtigen Jahrzehnt mit entsprechenden Actionfilmen aufgewachsen, unheimlich Spaß an den typischen markigen Sprüchen, der knallharten Action und den genrebedingten Stereotypen haben dürfte. Satte Action, harte Shoot-outs, unterlegt mit Humor und einer Prise emotionaler Tiefe machen damit einen sehr unterhaltsamen und selbstironischen Film, der zwar keinen Oscar© für sein ausgereiftes und intellektuelles Drehbuch einheimsen wird, aber dafür eine ordentliche Prise nostalgischer B-Movie-Elemente aufweist. Wunderbar überzogen, cool inszeniert und herrlich ironisch sorgt Soldiers of Fortune für eine Menge Spaß!
Christian Funke-Smolka