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Eine Gruppe von Millionären will gegen Bezahlung Krieg spielen und wird dazu auf eine Insel geflogen, auf der Rebellen versuchen einen skrupellosen Diktator zu stürzen. Ex-Elitesoldat Craig McCenzie (Christian Slater) bekommt den Auftrag, den reichen Söldnern das Kämpfen beizubringen. Zu seinen Schützlingen gehören der Aluminium-Magnat Dimidov (Sean Bean), Computerspiel-Genie Sin (Dominic Monaghan), Waffenhändler Grimaud (Ving Rhames) und Wallstreetbanker Vanderber (Charlie Bewley). Doch die Mission wird zum Desaster, der angeblich sichere Abenteuerurlaub zum Kampf auf Leben und Tod. Auf sich allein gestellt müssen die egoistischen Geldsäcke lernen als Team zu funktionieren. Denn Diktator Lupo und seine Truppen um Geheimdienstchef Mason (Colm Meaney) haben sie längst im Visier.


Nur in den seltensten Fällen zeichnen sich Actionfilme durch eine tiefer gehende Geschichte oder ausgedehnte Charakter-Beleuchtungen der einzelnen Figuren aus, zudem handelt es sich auch zumeist um Szenarien, die nicht unbedingt sehr glaubwürdig und realistisch erscheinen. Vorliegender Regie-Erstling von Maxim Korostyshevski stellt da auch ganz sicher keine Ausnahme dar, wobei der Film auch von der ersten Minute an keinen Hehl aus dieser Tatsache macht. Nun könnte man natürlich wieder die Argumentationen einiger Leute heranziehen, die dieser bewusst überzogen dargestellten Story jegliche Qualität absprechen, da sämtliche Ereignisse äußerst unglaubwürdig in Szene gesetzt wurden. Wenn man sich jedoch einmal die Mühe macht und vor der Sichtung des Filmes die Inhaltsangabe durchliest, kann man doch recht offensichtliche erkennen, in welche Richtung das Geschehen tendieren wird und was man zu erwarten hat. So dürfte dann auch die Erwartungshaltung in die richtigen Bahnen gelenkt werden und der Zuschauer freut sich auf ein actiongeladenes Spektakel, das twar sicherlich nicht gerade glaubwürdig erscheint, dafür aber mit einem extrem hohen Unterhaltungswert ausgestattet ist.

Mit dieser Grundhaltung kann man bei "Soldiers of Fortune überhaupt nichts falsch machen, denn von Beginn an präsentiert sich ein Szenario, das durchgehend äußerst kurzweilige Unterhaltung bietet und außerdem auch noch mit einer ordentlichen Portion Humor ausgestattet ist. Dieser gibt sich insbesondere in der ersten Filmhälfte zu erkennen und beinhaltet teilweise herrlich sarkastische Züge, so das man das Gesehene auch mit einem leichten Augenzwinkern betrachten sollte. Eine der Stärken des Filmes sind ganz bestimmt die absolut sehenswerten Action-Passagen, die zudem auch noch in mehr als ausreichendem Maße vorhanden sind und jeden Action-Fan begeistern dürften. Weiterhin ist es sicherlich die sehr namenhaft besetzte Darsteller-Riege, die schon im Vorfeld die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen dürfte. Christian Slater, Sean Bean und Ving Rhames sind dabei nur 3 Beispiele für viele bekannte Gesichter, die der Story ganz eindeutig ihren persönlichen Stempel aufdrücken. Selbstredend sollte man nicht unbedingt davon ausgehen, hier oscarreifes Schauspiel zu sehen, doch sämtliche Charaktere werden überzeugend dargestellt und hinterlassen größtenteils auch einen symphatischen Eindruck.

Ganz generell werden die Fronten zwischen Gut und Böse ziemlich schnell abgeklärt und es steht vollkommen außer Frage, wem die Symphatie des Zuschauers gehört. Man schlägt sich ohne nachzudenken auf die Seite der zahlenmäßig deutlich unterlegenen Gruppe, die im Laufe der Zeit einige fast übermenschliche Anstrengungen unternehmen muss, um am Ende letztendlich die Oberhand zu behalten damit das Gute siegen kann. Hier kommen dann ganz besonders die unglaubwürdigen Aspekte des Geschehens zum tragen, doch ehrlich gesagt erscheint das überhaupt nicht störend, sondern erhöht sogar noch den vorhandenen Spaß-Faktor, der ganz eindeutig im Mittelpunkt steht. Die durchgehend sehr temporeiche Erzählweise der geschichte tut ihr Übriges, um einen immer bei Laune zu halten, so das man gar nicht mitbekommt wie schnell doch die gut 90 Minuten Laufzeit vergehen und man auf einmal schon mit dem Abspann konfrontiert wird. Und das dürfte doch das prägendste Indiz für erstklassig unterhaltende Filmkost sein, die noch nicht einmal ansatzweise so etwas wie Langeweile aufkommen lässt. Dafür sorgt allein schon der wirklich herrliche Humor, der sich im Prinzip durch den gesamten Film zieht, aber insbesondere im Trainingslager der Millionäre zum Ausdruck kommt, die ganz gern einmal Krieg spielen wollen.

Man kann "Soldiers of Fortune" natürlich eine Menge an Dingen absprechen, sollte dabei jedoch nie außer acht lassen, von welcher Art Film wir hier sprechen. Für realitätsnahe-und tiefer gehende Geschichten sind ganz andere Genres zuständig, denn hier zählt einzig und allein der Spaß-Faktor. Und dieser ist extrem hoch angesiedelt, so das Freunde überzogener Action-Kracher jederzeit auf ihre Kosten kommen. Da nimmt man gern einmal in Kauf, das die gute Rahmenhandlung vollkommen unglaubwürdig erscheint und sehr überspitzt dargestellt wird. Andererseits tut das der Geschichte auch sehr gut, hat man doch immer das Gefühl, das dieser Aspekt vollkommen gewollt so umgesetzt wurde. Maxim Korostyshevski hat meiner Meinung nach ein sehr gut umgesetztes Regie-Debüt hingelegt, das vor allem das anbietet, was man sich von einem Actioner erwartet, nämlich herrlich spaßige Unterhaltung von Anfang bis Ende.


Fazit:


Manchmal ist es das große Kopf-Kino und manchmal ist es die eher seichte Filmkost über die man nicht viel nachdenken muss, die dem Zuschauer vergnügliche Stunden bereiten. In vorliegendem Fall sollte man ganz einfach ein wunderbar überzogenes Action-Spektakel genießen und sich nicht die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Ereignisse stellen. Ich persönlich bin begeistert von diesem Werk und kann es auf jeden Fall wärmstens weiterempfehlen.


8/10

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