Zombiekomödien liegen ja seit geraumer Zeit im Trend, doch wenn man kaum eigene Ideen hat und einen Streifen wie "Zombieland" einfach nur dreist kopiert, darf man sich über ausbleibenden Zuspruch nicht wundern.
Eine Epidemie zieht übers Land und lässt Stripperinnen zu Zombies mutieren. Loser Idaho wird im letzten Moment von Frisco aufgegabelt, bis sie auf die ungleichen Schwestern treffen, welche sie schlicht Virginia und West Virginia nennen. Auf ihren weiteren Stationen begegnen ihnen jedoch nicht nur Zombies...
Es gibt einige unübersehbare Parallelen zum Vorbild: Die Gruppe setzt sich aus zwei Frauen, dem Verlierertyp und dem Draufgänger zusammen, der Loser bringt ständig goldene Verhaltensregeln ins Spiel und selbst ein Gastauftritt wird eingeschoben, nur dass Bill Murray aus augenscheinlichen Gründen nicht zur Verfügung stand und stattdessen ein unbekannter Kerl in Frauenklamotten herumläuft.
Der Stoff gibt sich zwar betont locker, was in Teilen durchaus unterhalten kann, doch wirklich lustige Momente sind an einer Hand abzuzählen, während der Auftritt von Daniel Baldwin als Rapper den klaren Tiefpunkt verzeichnet. Hinzu kommen die kaum charismatischen Mimen, welche weitgehend hölzern performen und die Stripperzombies, die weder furchterregend noch erotisch rüberkommen, obgleich das wahrscheinlich beabsichtigt war.
Das passable Erzähltempo kann die wackelige Chose schließlich so halbwegs aufrecht halten, was auch nur funktioniert, wenn die Vorlage nicht mehr so ganz gegenwärtig ist.
Es werden diverse Stationen wie Kaufhaus, Casino und Tankstelle abgeklappert, dazwischen kommt es zu Auseinandersetzungen und in diesem Punkt ist ein weiteres eklatantes Manko auszumachen.
Obgleich einige Gewalteinlagen handgemacht sind, dominieren hier Effekte aus dem Computer und diese sehen bei spritzendem Blut nach Einschüssen und Hieben mit scharfer Klinge schlicht dilettantisch aus. Fressszenen, fliegende Körperteile und ein entnommener Augapfel wirken demgegenüber sorgfältiger in Szene gesetzt und es stellt sich natürlich die Frage, ob es schlichte CGI gegenüber sorgfältiger Handarbeit denn wirklich wert sind.
Ein paar Querverweise auf "Tanz der Teufel", "Zombie" und "Alien 3" bringen letztlich nicht allzu viel, denn die Coolness des Originals geht der Kopie eben völlig ab.
Wenn man von dieser Art Road-Movie nie genug bekommen kann, lohnt sich vielleicht eine Sichtung, ansonsten ist selbstverständlich "Zombieland" vorzuziehen.
Knapp
4 von 10