Die „Pathfinders“ sind eine Truppe von Soldaten, die 30 Minuten vor Beginn der alliierten Invasion in der Normandie über Frankreich abgesetzt werden um dort die Absprungzonen für die Luftlandeeinheiten zu markieren und Signalgeber für die Luftangriffe aufzustellen.
Glaubt man dem hier vorliegenden Film, dann war deren Geschichte bisher streng geheim und diese Männer waren sozusagen die Speerspitze der Invasion. Beides Fakten, die eine Verfilmung ihrer Erlebnisse durchaus rechtfertigt.
Dies hat nun Regisseur Curt A. Sindelar übernommen und sind wir ehrlich, er hätte besser seine Finger davon gelassen, denn das Ergebnis wird weder den historischen Ereignissen noch den minimalsten Anforderungen an einen guten Film gerecht.
Das erste Filmdrittel dient wie so oft der Einführung der Charaktere und dem herantasten an das eigentliche Hauptereignis. Sollte dazu dienen ...müsste ich hier wohl schreiben, denn weder Regie noch Drehbuch können dies in einer vernünftigen Art und Weise bewerkstelligen.
Die Einführung der Charaktere gestaltet sich wie ein loser Szenen-Zusammenschnitt diverser soldatischer Kaffee-Kränzchen, bei denen zwar jede Menge geredet wird, aber auch nicht ein einziger der teilnehmenden Charaktere dem Zuschauer nahegebracht wird. Die Gesprächsthemen sind dabei meistens total nebensächlich, inhaltsleer und vor allem ohne jede Form von Timing einfach gnadenlos in die Länge gezogen. Zu dieser echt dürftigen dramaturgischen Leistung gesellen sich schauspielerische Leistungen, die keine sind und eine inszenatorische Einfallslosigkeit, die ich persönlich schon lange nicht mehr so gesehen habe.
Die Akteure sind hier allesamt total unbekannt, verfügen teilweise bestenfalls über ein markantes Gesicht und agieren hier irgendwo zwischen stocksteif, scheintot oder schlichtweg gar nicht. Die ganze Tristesse wird durch die Kameraarbeit dann gleich noch potenziert, denn die setzt meistens auf Nahaufnahmen was auch visuell für wenig Abwechslung sorgt.
Als Zuschauer ist man nach dem ersten Filmdrittel schon sowas von genervt und gelangweilt, dass man unter diesen Umständen bloß hoffen kann, dass der Film ab Beginn der Mission an Qualität und Unterhaltungswert gewinnt.
Leider komplett umsonst, denn das Elend nahm weiter seinen Lauf, die letzte Stunde der Laufzeit schildert dann den eigentlichen Einsatz der „Pathfinder“ und ist am Ende natürlich von Erfolg gekrönt. Bevor man aber zu sehen bekommt was man sowieso schon weiß, wird man einer nahezu endlosen Abfolge an wirr inszenierten und/oder schlecht gefilmten Kampfszenen ausgesetzt, die in ihrer Ödnis und Dämlichkeit fürs erste kaum zu toppen sein dürften.
Nachdem ein dramatischer Einstieg in die Handlung im ersten Drittel gründlich in den Sand der Normandie gesetzt wurde folgt mit der Schilderung der gefährlichen Mission dann der nächste Schlag ins Kontor.
Die „Pathfinder“ landen natürlich inmitten einer dt. Armeeinheit die gerade den Kampf gegen Luftlandetruppen trainiert und nur zu gerne ihre Traininingseinheiten in die Tat umsetzen. Daher wird fortan geschossen was die Waffenläufe hergeben, oft ist dabei zwar weit und breit kein Gegner zu sehen, aber „who cares!“
Nicht nur die wirren Schießereien nerven hier.Um den Streifen weiter in Richtung Abgrund zu inszenieren wurden dann noch ein paar selten dämliche Aktionen wie der Überfall auf das dt. MG-Nest und vor allem der Angriff auf die Deutschen im Kübelwagen eingebaut, die so haarsträubend blöd sind, dass man als Zuschauer fast vor Schmerzen aufschreien könnte.
Wer hier noch nicht genug hat, dem kann ich noch berichten, dass die dt. Fassung dieses filmischen Rohrkrepierers mit einer außerordentlich grottigen Synchronisation und einer unterirdischen Tonabmischung ausgestattet wurde, was das miese Gesamtbild vollends abrundet.
Fazit: Diesen Film sollte man sich als Zuschauer absolut nicht antun. Der Streifen macht fast alles richtig was man an einem Film falsch machen kann und ist von vorne bis hinten langweilig und dilettantisch!