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Warum eigentlich begeistert "uns" dieser Film so sehr ?
Warum haben wir soviel Spass mit dem Teil, warum zitieren wir DEN, nahmen Gehabe und Stimmung in uns auf ... UND GOTT VERFLUCHT, warum (zur Hölle) reden wir auch heute noch über diesen "eigentlich" recht BILLIGEN Streifen voll von Face-Palm, WTF und "Zonk" ?
DER GRUND (einfach erklärt).
Gerade im deutschen Raum steht und fällt ein Film (oft) mit seiner Synchronisation. Gerade bei KARATE TIGER hatten wir (enormes) Glück, das sich gerade CINEPHON und Leute wie PETER BAUMGARTNER um den sprachlichen Werdegang bemühten.
Sämtliche Sprechrollen wurden von "echten" Namen des Genres geführt und die (allg.) Dialog-Regie ist (auch wenn oft behämmert bis zum Anschlag) einfach nur "PURES GOLD".
DER EIGENTLICHE GRUND.
Für viele Kenner sicher bewusst, für die Meisten jedoch ganz unbewusst, spiegelt sich die Begeisterung bei diesem Titel, in dem Stellenwert einer ganz besonderen Direktheit, die WIR (Fans) "so" vorher eigtl. seltener- und wenn, dann meist (nur) in chinesichen Produktion um JACKIE CHAN, SAMMO HUNG und Co bestaunen durften ... RIGHT ... Es sind die Fights !
Diese wurden, gerade im Bezug auf das bekannte HK-Kino ind & um das Jahr 1983/84, geradezu neu erfunden. Weg vom klassischen Ansatz, hin zu Kinetik, Punch, Direktheit ... und unendlicher "Power".
Schnelle Schnitte, coole Winkel, Close Ups, Rotation, Bewegung ...
"Fühlbare Dynamik" ist das Stichwort ... und gleichermaßen die Antwort auf "gerade" KARATE TIGER.
Dazu ein absoluter NEWCOMER der uns die Augen öffnete und Sachen machte die im "amerikanischen" Martial-Arts-Kino kaum einer (so) vorführte. JEAN CLAUDE VAN DAMME war (man muss es einfach so sagen) zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.
Natürlich war Bloodsport sein Stell-Dich-ein ... Ohne diesen kleinen Cheat hier, wäre aber doch einiges anders gelaufen, als wir es HEUTE vorfinden und uns (nach-wie-vor) in Erinnerungen schwelgen lässt.
Ein Dank an SEASONAL- Films und COREY YUEN.
Ein Dank an das neue "moderne" HK-Kino, das Action (schlicht und ergreifend) neu definierte. Es ist kein Geheminis das KARATE TIGER schon weit vor allg. VÖ (1986) inszeniert wurde.
Es gibt zwar immer wieder unterschiedliche Aussagen, doch aber deckeln sich sehr oft Informationen um (in Wirklichkeit) anno 1984.
DAS wiederum ist genau die Zeit, in der gerade SEASONAL FILMS mit ihrem Vorankommen das HK-Kino neu zu definieren (oder eben mitzuziehen), Geschichte schrieb.
Ein weiterer & federführender Film hier, ist der 1983 entstandene NINJA- KOMMANDO, der auch bei uns einschlug wie eine Bombe.
Ok, worum gehts eigentlich ?
Jason (Kurt Mc Kinney) trainiert in der Karate-Schule seines Vaters und muss mitansehen wie dieser Prügel-Opfer einer üblen Gangster-Organisation wird.
Aus Angst vor weiteren Schikanen reist er und seine Familie von LA nach Seattle.
Doch der Neustart gestaltet sich etwas schwierig- Neben einem neu dazugewonnen Freund R.J (J.W Fails) und Kelly (Kathie Sileno) der „Liebe seines Lebens“ ziehen bald schwarze Wolken am Karate-Himmel auf.
Der ständige Ärger mit Scott (Kent Lipham) einem pummligen Kerlchen aus der Nachbarschaft, unglücklicher Beef mit dem Möchtegern-Freund seiner neuen Flamme, oder eben der „blaufleckige“ Versuch im Karate-Dojo eben jenes Freundes Unterricht zu nehmen, hinterlassen schmerzliche Spuren an Jason Körper und seiner ebenfalls geschundenen Seele…
Holy Moly- Sounds wired…
Was bleibt da anderes über, als voller Zorn das Interesse von Bruce Lee (himself) auf sich zu ziehen. Dieser öffnet auf Meta-Ebene die Himmelspforte und gibt Jason fortan Unterricht.
In bester Christopher Nolan- Manier kann man hier nicht sicher sein, ob gerade gesehenes wirklich passiert oder dieser Akt eine Reaktion auf Jason’s gebeutelten Typus darstellt, der sich nun im Wunschdenken auf den eben erschienenen (oder auch nicht) Geist Bruce Lees manifestiert…
Als wären das nicht schon sonderliche Zufälle und abstruse Abfolgen genug, trifft Jason (durch Zufall aka selbstverständlich) auch noch auf die Peiniger seines Vaters.
Welch tolle Gelegenheit des Sack voller (neuerlernter) handfester Argumente mit diesen überaus bösen Jungs noch einmal zu besprechen...
Ihr seht, Regisseur Corey Yuen war seiner Zeit weit voraus und präsentiert ein Martial-Arts Drama das wohl mehrere Anläufe benötigt um vollends entschlüsselt zu werden…
Top, die Wette gilt…
Denke ihr wisst wie s gemeint ist…
....
Also wenn es einen Babysitter in Filmform gibt, dann war es zu großen Teilen (ich sage mal so zwischen 3. und 4. Klasse) definitiv DIESER Streifen- Zumindest in meinem Fall.
Ich weiss nicht wie oft, aber den Film habe ich (im übertragenen Sinne) sicherlich hunderte von Malen gesehen.
Und mit diesem Machwerk (im positivsten Sinne) fing auch meine Begeisterung für Martial-Arts etc. „so richtig“ an.
Sicher, viele Bruce Lee, Chuck Norris und auch Sho Kosugi, Jackie Chan etc. -Streifen hatte ich schon vorher gesehen und auch andere Martial-Arts Perlen (dem grossen Bruder sei Dank), aber gerade dem ersten KARATE TIGER gelang es eben, das i-Tüpfelchen zu setzen.
Die Kombi aus (auch heute noch) recht coolen, Kampfszenen, keiner überstrapazierenden Brutalität, dem speziellen Humor, Bruce Lee und (für mich damals schon) der tolle Score
(Kevin Chalfant- "Hold on to the Vision"), liessen mich am „Sandsack“ meines Bruders unvorstellbare Höchstleistungen vollbringen.
Das einen damals die schauspielerischen Aspekte eher kalt liessen, die Liebe aber von Schlag zu Schlag (über die ersten Jahre) zunahm, kommt dem Film (heutzutage) „sehr“ zu Gute…
Aus heutiger Sicht wirkt der Streifen (klar) unfreiwillig komisch, ja natürlich- stellenweise sogar zum „Hände überm Kopf zusammenschlagen“, aber (und das will was heissen) diesen ganz besonderen Flair hat der Film immer noch.
Unbedarft würde ich diesen Film (heutzutage) natürlich nicht empfehlen.
Zumindest wenn derjenige keinerlei Wurzeln zum Genre, DER Zeit- oder eben Sport hat.
Dieser Schuss geht bei dieser Art von Film(en), unter Sicht der „Normal-Seher“ und auf nüchternem Magen, ganz sicher nach hinten los.
Wie bei so vielen Streifen aus dieser Ära, muss man seinerzeit einfach eine besondere Verbindung aufgebaut haben. Irgendetwas was einen damals an diesen Film gebunden- und diese positive Energie eben bis eben heute „mittransportiert“ hat…
Anders ist gesehenes für viele sicher kaum zu glauben/ertragen… Haha
Seis drum
Ich mag den Streifen "einfach" und feiere jede Trainings-Sequenz, den Score und insbesondere den Finalfight ab…
Corey Yuens Cheografie ist Anfangs zwar etwas „hölzern“ gelagert- Insbesondere zu Beginn (Kampf im Dojo), aber das gibt sich von Mal zu Mal und spätestens im 3. Akt wenn Ivan (Van Damme) gegen die 3 Martial-Arts-Veteranen (u.a. Peter "Sugarfoot" Cunningham... in einer viel zu unpräsenten Kampfszene) und eben Jason antreten darf, doch doch-
Da geht mir jedesmal das Martial-Arts.Herz auf und selbst ich schreie dann in Richtung Leinwand:
Jason !!! Kein Rückzug, kein Aufgeben… !!!
Fazit:
Guilty Pleasure at its best…