Review
von Leimbacher-Mario
Milo allein auf dem Mars
„Mars Needs Moms“ aka „Milo & Mars“, ein weiteres massives Dollargrab aus der jüngeren Disneyvergangenheit - was kann das fulminante, aufwändig computeranimierte Abenteuer eines Jungen, dessen Mutter von Marsianern entführt wird, da diese für ihre vielen Minis einen Mangel an guten Müttern haben?
Zu erst mal: „Milo & Mars“ sieht klasse aus. Manchmal kann das spezielle (Zemeckis-)Mo-Cap-Verfahren etwas creepy rüberkommen, doch hier funktioniert es weitestgehend. Selbst wenn es natürlich die Kosten nochmal deutlich nach oben geschleudert hat. Doch an der beeindruckenden, runden Optik kann ich meistens nichts aussetzen. Die Mutter-Sohn-Message und -Beziehung ist ebenfalls ein Pluspunkt, ein Bund, der überraschend selten in Film und Fernsehen betrachtet wird, hier ist er wortwörtlich das Herzstück. Außerdem ist das Tempo des knackigen 90-Minuten-Abenteuers riskant hoch, die guten, etwas an Hippies erinnernden Marsianer bringen einige Lacher (genauso wie „Gribble“) und die lügende, mütter-stehlende Anführerin der „bösen“ Marsianer wirkt schön fies und wie eine aggressivere Version von Maz Kanata. Insgesamt bleibt jetzt nichts ausgesprochen lange im Kopf oder Bauch hängen, doch für seine Anwesenheit ist dieser flotte Ausflug auf den roten Planeten ein lockerer, unterhaltsamer Zeitvertreib.
Fazit: ein (in seinen besten Momenten) ziemlich famoses intergalaktisches Abenteuer mit Hyperantrieb und Hummeln im Hintern - „Milo & Mars“ ist definitiv etwas unterschätzt. Wer Filme wie „John Carter“, „Tron: Legacy“ oder „Valerian“ mochte oder ihnen zumindest eine zweite Chance gegeben hat - das hier ist die animierte, familiäre, etwas nostalgischere Version solcher fantastischer Sci-Fi-„Megaflops“. Fix (bis hektisch) und emotional (bis vorhersehbar). Nicht nur für Söhne und Mütter eine Empfehlung!
P.S.: Das ist auch einer der wenigen Titel, bei denen man wenn möglich zur extrem beeindruckenden 3D-Version greifen sollte!