Review

Crazy Stupid Love

Natürlich. Ein Film mit solch einem Titel wird nicht um die allseits bekannten Rührseligkeiten, feuchten Augen und Ansprachen vor versammelter Menge herumkommen - auch "Crazy, Stupid, Love" bildet in der Hinsicht keine Ausnahme. Worin der Film aber eine wohltuende Ausnhame zum Genreklischee ist, ist der immer wieder gelungen eingestreute Humor, der nie zotig oder vulgär daherkommt, sondern stets verhalten und angenehmen im Ton. Dazu beitragen tut das wunderbar aufspielende und exquisit besetzte Cast: Steve Carell, Ryan Gosling an der Herrenfront und die stets umwerfenden Julianne Moore und Emma Stone, die für die Damenwelt repräsentieren. Stone ist geradezu perfekt als Hanna und Moore überzeugt einmal mehr mit lebhafter Gesichtsmimik, der man einfach jede innere Regung ablesen kann. Kevin Bacon und Marisa Tomei gibt es noch als kleine Zugabe dazu, wobei Letztere mit ihrer kleinen Gastrolle definitiv zum schmunzeln zwingt. Inhaltlich legt der Film einige Nebenplots mit mehreren Figuren zum Hauptstrang aus, die alle für sich schon amüsant sind und für Zuschauer aller Art Identifikationsfiguren anbietet, doch einem wildem Plottwist gleich werden diese auch noch höchst amüsant zusammengeführt. Der Film endet damit aber noch lange nicht. Trotz der überdurchschnittlichen Laufzeit weiß das Skript also immer wieder aufs Neue interessant zu bleiben, Langeweile kommt nie auf. "Crazy, Stupid, Love" kann also insgesamt als sehr gelungener Vertreter seines Genres angesehen werden und könnte Genreprimus "Tatsächlich Liebe" im Laufe der Jahre zur Weihnachtszeit im TV den Rang ablaufen.

6/10

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