Es heißt mal wieder Movie Night, einer der Abende wo zu später Stunde, eine zukünftige, meist FSK18 DVD-Veröffentlichung im Lichtspielhaus als Einzelveranstaltung präsentiert wird. Für sein an der Kasse bezahlten Obelus erhält man einen Verzehrgutschein der auch konsequent in Bier umgesetzt wird. Je nachdem was der Titel verspricht, legt man oft sogar noch was drauf um nicht nach der Hälfte des Films nüchtern zu werden.
Nur schon mal zur Einstimmung was uns hier wahrscheinlich erwarten wird. Vorweg ich wurde bei so einer Splatter Nacht durch Machwerke wie War of the living Dead oder Freakshow niveautechnisch auch noch nie enttäuscht. Warum sollte also gerade Travellers eine Ausnahme bilden? Ihr erahnt es sicher, er tut es auch nicht!
Das wurde dann auch schon nach den ersten paar Kameraeinstellungen und kurzen hin- und hergebrause (unsere Protagonisten befinden sich ja angeblich auf einer ausgedehnten Motorradtour) klar. Was heißen soll, immer wieder die gleiche Straße hin und zurück... Was denn? Was vergessen? Dann kamen noch ein paar dämliche Dialoge mit der Dorfgemeinschaft, die im Deutschen eben so schlecht synchronisiert wie geschauspielert sind. Herrlich!
Nach ein paar Minuten Charaktervorstellung *hust-räusper* Kommt es dann auch schon zum ersten Spannungsmoment. Der Verfolgung mit unseren vermeintlichen bösen Buben. Pünktlich zur ersten Leiche ist dann auch das erste Bier alle. Aber so richtig schmeckt alles immer noch nicht und ich rede natürlich nicht von der Maurerbrause.
Zwar B-Movie aber noch nicht genug Trash. Aber je höher der braune Flaschenverschleiß und Bodycount, wobei sich letzteres sowohl grafisch als auch von der Quantität in Grenzen hält, umso spaßiger wird es dann doch. Natürlich kommt es dann auch zu immer fantastischeren Mono-/Dialogblüten und Trasheinlagen. Zu erwähnen sei da beispielweise der angebliche Bunker im Wald... mit Balkon!!! Na da kommt Freude auf!
Dann passiert es auf einmal, zum vermeintliche Endkampf werden uns dann ordentlich gefilmte und umgesetzte Minuten präsentiert. Echt nicht schlecht gemacht! Zwar zweifelsohne kopiert von Snatch (sowieso erinnert die komplette Gipsythematik doch stark an Guy Ritchies Diamantenhatz, aber Plagiatismus ist zur Zeit eher ein Fall für die Bildzeitung), aber dennoch bleibt der ansehnliche Teil in der Pupille haften und stimmt auf eine ganz unerwartete Weise zufrieden. Überraschend!
Aber das endgültige Finale senkt dann das Niveau wieder, so das man wieder ans Gerstensaft trinken erinnert wird.
Was bleibt?
Wiedermal eine B-Produktion die mit schlechter Schauspielkunst und miserablen Dialogen nicht knausert. Es aber schafft für ein paar Minuten richtig gutes Niveau zu erreichen um dann zum Schluß doch wieder zu ihren Wurzeln zurück zu kehren. Ansonsten komplett ohne Überraschungen oder gar Spannung, leider auch keine echte Perle ala The Riffs 3 oder Premutos. Aber hat seinen Zweck als kurzweiliger Spaßbringer erfüllt.
In diesem Sinne
Euer (natürlich nüchterne...hehe klar!) Gonzo