Wenn Träume wahr wären... (1985)

Papi verliert seinen Job, und Mami lässt die Kinder links liegen. Als die kleine Abbie erfahren muss, dass ihnen nun auch noch die Obdachlosigkeit droht, schreibt sie an den Weihnachtsmann. Der Himmel reagiert und schickt Engel Gideon zu Hilfe.

Für einen Weihnachtsfilm aus dem Hause Disney gibt sich Wenn Träume wahr währen ziemlich gewagt. Da haben wir die Familie mit den obligatorischen zwei Kindern, bei der die Mutter allerdings jeglichen Glauben an die heilige Zeit verloren hat. Das Feeling wird zusätzlich durch einen besonders miesen Tag betoniert, als sie erst ihren Job im Supermarkt verliert, dann Ehemann Jack während eines Banküberfalls erschossen wird und weil es gerade so gut läuft werden die Kinder vom Mörder (versehentlich) entführt und das Auto geschrottet. So was kann man wohl mit Fug und Recht als echten Scheißtag bezeichnen.
Weil die armen Kids ja ach so traurig sind, schaut der Engel Gideon vorbei und nimmt die Tochter Abby mit auf eine Reise an den Nordpol, wo ja bekanntlich der Weihnachtsmann residiert. In kindlicher Einfachheit wünscht sie sich natürlich das Daddy nicht mehr tot ist, doch dazu muß erst Mutter wieder lernen an Weihnachten zu glauben.
Hier geht die Story dann fast in den Bereich Science Fiction. Laut Film sterben nämlich die Menschen nicht, sondern müssen in Santas Werkstatt schuften. Lustig fand ich aber die Idee, das alles, wirklich alles, möglich ist, wenn man den bärigen Dicken nur einen netten Brief schreibt. An der Stelle hab ich mich echt gefragt, wieviele Klagen von enttäuschten Menschen bei Disney eingegangen sind. Wäre interessant zu erfahren wieviele traurige Kinder sich danach per Brief an Santa Clause gewandt haben um die Oma oder ein Haustier zurück zu bekommen und dann bitterlich enttäuscht wurden.
Die Geschichte an sich ist zwar ziemlich naiv, aber doch irgendwie nett. Das Ende ist dabei dann wieder mühelos vorhersehbar und noch mit einer dicken Schicht Puderzucker bestreut, der Weg dahin ist für einen Weihnachtsschinken aber durchaus ungewöhnlich. Ich glaube aber meinem fiktiven 6-jährigen Kind würde ich ihn nicht unbedingt vorführen.
6/10