Ich kann mich noch erinnern als ich Megaforce das erste Mal im Kino sah, da war ich ungefähr 12 Jahre alt, das ich als erstes die Schutzbleche von meinem Fahrrad abmontiert habe, analog zu den Motorrädern aus dem Film. Das Problem war nur das, z.B. an regnerischen Tagen, ich mir immer deswegen meine Klamotten versaut habe - das fand meine Mutter leider nicht so toll. Aber das war mit egal, wenn ich auf dem Fahrrad saß war ich Ace Hunter, Anführer der obergeilen Kriegstruppe Megaforce.
Megaforce ist, von den Führern der Welt dementierte, eine Phantom-Armee von Superkämpfern mit den fortschrittlichsten Waffen die je ersonnen wurde. Ihre Mission: wenn das Militär scheitert wird sie eingesetzt um für Frieden und Gerechtigkeit zu sorgen und gegen Tyrannei vorzugehen.
Man erkennt sie an ihren güldenen hautengen (Kampf-Sack-Quetsch)Anzügen, den Anführer erkennt man an den blauen Stirnband (die Farbharmonienlehre wird hier ad absurdum geführt, das nenne ich Kunst)und einer Frisur und Bart ohne auch nur einen Fehler (es gab, glaube ich, einen Oscar für den Friseur).
Ränge gibt es bei diesen Teufelskerlen nicht.
Hier haben sich die Drehbuchschreiber wohl an Hyänen orientiert: Hyänen sind zwar Raubtiere die aber immer am lachen sind. Sie lachen wenn sie wütend sind, sie lachen wenn sie traurig sind, sogar beim Autofahren und auch wenn es nichts zum Lachen gibt, lachen sie, tolle Tiere, deren herausragenden Charaktereigenschaften man auf die Mannschaft der Megaforce übertragen hat.
Zur Handlung:
Major Zara (Persis Khambatta, komplett unrasiert und bezaubernd) und General Byrne-White (Edward Mulhare, hat hier heimlich am Set die Baupläne vom Auto K.I.T.T. entwendet) haben den Auftrag die Geheimorganisation Megaforce um Hilfe zu bitten da die (ficktive) Republik Sardun von dem aggressiven Nachbarland Gamibia angegriffen wird.
Gambas militärische Offensive wird angeführt von (dem wahren) Duke Guerera (Henry Silva, in allerbester Spiellaune)
Abgeholt werden sie in der Wüste von Dallas (Michael Beck, der mit "Der Kampfkoloss" und "Die Warriors" einen festen Platz in meinem Herzen hat) und der macht sie dann erstmal mit den ganzen Haudraufs bekannt, inklusive den locker-flockigen Anführer Ace Hunter, mit Brusthaare Marke Gorilla. (Barry Bostwick, Rocky Horror Picture Show, in der Rolle seines Lebens)
Und zur Demonstration zeigt die Truppe erstmal ihre Skills wie man mit dem Motorrad richtig Wheelie fährt und schießt noch ein paar Ballons dabei ab.
Nach dieser beeindruckenden Demonstration kann sich Major Zara gefühlsmässig kaum noch kontrollieren und läuft fortan auch nur noch mit steifen, stark angeschwollenen Brustwarzen durch die Gegend, was ein bisschen angenehm schmerzt.
Danach begutachtet man den Fuhrpark der Truppe, selbstverständlich Hybrid Fahrzeuge, und die beeindruckt noch um ein vielfaches mehr.
Hubschraubermodelle ala "Das fliegende Auge" oder Kampfjets wie die "Firefox" betrachtet man danach nur noch als Kinderspielzeuge und Major Zara hat große Mühe ihre vielen Orgasmen nach der Begutachtung zu verbergen, aber durch Ihre angelernte Selbstdisziplin und Professionalität, wird es von den Männern zwar wahrgenommen, aber ignoriert.
Außer von Ace Hunter, der als Anführer auch die größte Libido hat (sonst wäre er ja kein Anführer) und bietet Major Zara dann auch an, nach der Mission in London in einem Hotel etwas gepflegtes in den Mund zu nehmen, natürlich ein Whiskey - aber mit Augenzwinkern.
Es stellt sich dann auch heraus das Ace Hunter auch ein bisschen das Gegenteil vom kalten Krieger ist, denn der Aggressor Duke Guerera ist ein alter Homie von Ace und beide haben sich irgendwie ganz dolle Lieb.
Nach der ersten erfolgreich ausgeführten Mission kommt Guerera die Truppe besuchen. Nach unzähligen Umarmungen und Küsschen mit Ace offenbart er ihm das alles als Falle geplant war, sozusagen ein politischer Schachzug. Aber Ace hat noch ein Ass im Ärmel.
Es kommt zum Endkampf der beiden Liebhaber, umhüllt von bunten Nebelschwaden, jetzt fliegen die Löcher aus den goldenen Unterhosen und das schönste dabei ist, keiner wird dabei verletzt.
Sonstiges:
Megaforce war als großangelegtes Franchise geplant mit Fortsetzungen und zugehörigen Merchandise Produkten und Romanen. Die Kostüme wurden z.B. vom Spielzeugkonzern Mattel entworfen.
Dazu ist es leider nicht gekommen da dieser Actionwahnsinn damals massiv gefloppt ist, dies könnte man u.a mit der starken Filmkonkurrenz im Veröffentlichungsjahr begründen : E.T , Conan, Bud Spencer hat seine Hochphase usw.
Allerdings wird der Film mittlerweile aber als absoluter Kultfilm gefeiert.
Pop-Art trifft Actionkrawall vom feinsten verfeinert mit grandiosen Sprüchen und ein wenig Love-Story. Hier empfehle ich auch die deutsche Synchronisation die den Nonsens noch einmal auf die Spitze treibt.
Die Blu-ray steht mittlerweile auf einem extra Altar aus Bierdosen bei mir zu Hause. Hierbei möchte ich mich auch bei Mr. Banker Films für die tolle Veröffentlichung bedanken, ich warte aber noch auf die 4k Veröffentlichung mit ein paar Extras.
Fazit:
Hal Needham hat hier den Code geknackt wie man den perfekten Film für kleine und große Jungs zaubert, hier gibt/gab es wirklich gar nichts zu beanstanden.
Diesen Film kann ich eigentlich täglich gucken, daher vergebe ich hier volle 10 schlabbrige Daumenküsse.