Review

Pilotfilm

Das Spezialkommando SIU, unter dem Kommando von Lt. Kane, wird damit beauftragt, tödliche Drogen die im Nachtleben von Seattle aufgetaucht sind aus dem Verkehr zu ziehen. Während die Schuldigen jedoch schnell gefunden werden können, wird auf offener Straße ein Massaker angerichtet. Die Fälle scheinen miteinander in Verbindung zu stehen. Als sich der Verdacht bestätigt, gerät allerdings plötzlich das Team von Kane selbst unter Beschuss. Da die SIU gerade mit dem Drogendezernat Zusammenarbeit, liegt der Verdacht nahe, dass es dort einen Maulwurf gibt. Wen kann Kane in dieser heiklen Situation noch trauen?

Wenn es eine Fernsehserie auf gerade mal 13 Episoden schafft, kann man wohl schwerlich von einem internationalen Megaseller sprechen. True Justice ist dabei so etwas wie der Einstieg von Steven Seagal ins TV-Geschäft und der Pilotfilm Deadly Crossing sollte seine Eintrittskarte sein. Ich muß gestehen nur eben diesen Piloten zu kennen und nicht die weiteren Folgen, aber auch hier merkt man schon recht deutlich, das die Copserie um die Undercover agierende Spezialeinheit an einigen grundlegenden Problemen kränkelt.
Da wäre allein schon das Team zu nennen. Im Grunde ist alles auf den Chef Elijah Kane zugeschnitten. Er ist die moralische und kriminalistische Instanz, hinter der sich eher austauschbare vier Kollegen auf der Suche nach ein wenig Rampenlicht befinden, es aber nicht schaffen. Wahllos einen besonnen Quotenneger, einen Macho-Draufgänger und zwei Damen ohne großen Tiefgang aber kurzen Röcken und Holz vor der Hütten zusammenzumixen ist sicher politisch korrekt, emanzipatorisch up to date, aber leider nur furchtbar blass.
Auch das Storytelling steht auf tönernen Füßen. Ständig werden irgendwelche Bösmenschen vorgestellt nur um wenige Minuten später umgebracht zu werden. Da gibt's ein paar Rednecks in einem Internierungslage, Kane und deren Anführer kennen sich, Kane darf noch ein wenig quatschen das seine Frau im zweiten Weltkrieg hier gefangen gehalten wurde und zwei Szenen weiter liegen alle tot am Boden, aber danke für den vielen Background den man gleich wieder vergessen. Dasselbe gilt für die korrupte Polizistin, nett das wir dich kennenlernen durften bevor du vor dem Revier erschossen wurdest. Und was soll das mit dem blöden Türsteher der unprovoziert auf den Cop einschlägt, angeblich mit einem Totschläger, was zu kleineren Differenzen innerhalb des Teams führt, aber so schnell der Plot gekommen ist, wird er auch schon wieder fallengelassen. Erst kurz vor Ende werden dann die bösen russischen Hintermänner eingeführt, was streng genommen den ganzen vorherigen Film beinahe überflüssig werden läßt.
Wenigstens in Sachen Härte ließ man sich nicht Lumpen. Die Ermittlungen der SIU sind nicht gerade zimperlich, wer quer kommt wird vermöbelt oder gleich ange-/erschossen. Seagal darf wieder mal einige Nasen blutig matschen und auch der Bodycount ist hier im deutlich zweistelligen Bereich. Im Grunde haben wir das gleiche wie die Standard DTV Produktionen der letzten Jahre. Immerhin mußte ich an einer Stelle wirklich laut loslachen. Kane betritt einen Tatort, seine CSI Pfeifen finden mal wieder keine Spuren, aber der Meister erkennt sofort "Da ist roter Schlamm auf dem Boden, der stammt eindeutig aus den umliegenden Wälder", sprach Chef-Geologe Dr. Kane und beweist das Sherlock Holmes ein blutiger Stümper gegen ihn ist.
5/10

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