Ich bin Nummer Vier (2011)
Der Trailer sah verheißungsvoll aus und hätte mich fast ins Kino gelockt. Mir wurde das Gefühl vermittelt, daß es sich hierbei um einen actionlastigen Sci-Fi Streifen der besseren Sorte handelt. Regie führt D. J. Caruso der mit "Disturbia" und "Eagle Eye" zwei nette Beiträge abgeliefert hat. Mein Kurzfazit vorweg: angefüttert durch den Trailer ist "Ich bin Nummer Vier" doch eine klare Enttäuschung und wäre den Kinogang nicht wert gewesen.
Die Story ist mit der größte Schwachpunkt des Filmes. Oder nennen wir das ganze eher ein Projekt, denn der Film wirkt total zusammen geschustert. Alles mußte rein was junge Leute cool finden können. Hauptfigur ist John der einen von neun auf der Erde untergetauchten Außerirdischen spielt. Sie sind auf der Flucht vor einer Gruppe von anderen bösen Außerirdischen, die die neun in numerischer Reihenfolge erledigen wollen. John spürt den Tod von Nummer drei und als Nummer vier ist er eben der nächste und fortan auf der Flucht. Viel mehr Handlung hat "IbNV" auch nicht zu bieten. Die Story wirkt extrem simpel und unspektakulär. Aufklärungen woher sie kommen, wieso sie gejagt werden und was sie gerade auf der Erde wollen gibt es nur in dürftiger Qualität. Mit im Konzept ist auch noch eine Liebesgeschichte und man könnte stellenweise meinen man hätte aus Versehen eine "Twilight" Disc im Player. Insgesamt eine extrem schwache und unspannende Story ohne irgendwelche Überraschungen oder Höhepunkte.
Die Darsteller sind mir alle unbekannt, ist aber auch kein Problem denn die Rollen sind nicht allzu schwierig aufgebaut. Gerade die beiden Mädels sind schon ganz nett anzusehen und für die weiblichen Zuschauer gibt Alex Pettyfer alias John den perfekten "Edward Cullen" Ersatz. Alle Figuren bieten erstaunlich wenig Tiefe und verhalten sich so klischeehaft, daß man den Autoren zu so einer flachen Leistung gratulieren kann. Auch die Bösen passen sich dem Niveau an, sie sind eher peinlich lustig als irgendwie bedrohlich.
Die Effekte sind für so eine recht große Produktion nicht durchgehend gelungen und einiges sieht schon sehr nach Computer aus. Auch der Soundtrack war nicht immer passend und wirkt austauschbar.
Bei aller Kritik gibt es auch kleine Lichtblicke die den Film noch in den akzeptablen Bereich hieven. Einige Sprüche sorgen für einen kurzweiligen Frohsinn z.B. wenn John´s Außenseiter Freund einen Außerirdischen mit einer Alien Wumme einäschert und zu seiner überraschten Partnerin meint "Ich hab ne X-Box". Ganz nett ist auch John´s Hund - echt süß der kleine Racker. Viel mehr positives ist bei mir nicht hängen geblieben, die Ausbeute ist wirklich mau.
"Ich bin Nummer Vier" wirkt wie eine zusammen gecastete Popstar Band, deren Untergang schon vor dem Staffelfinale fest steht. Hier wurde wirklich nichts dem Zufall überlassen um ein Film am Reißbrett entwickelt ohne irgendwelche Ecken und Kanten. So was kann niemand ernsthaft gebrauchen und dementsprechend lockte der Film nicht all zu viele Zuschauer in die Kinos. Trotz der Möglichkeit einer Fortsetzung wird es die vermutlich nicht geben. Wenn dann muß sich einiges ändern.
Ich bin nicht Nummer Vier - sondern dann mal weg 4/10