Böser Dämon (dargestellt mittels rotem Neonblinklicht) ergreift von einem Leichnam Besitz, erweckt diesen zu neuem Leben, trottet in diesem Menschenkostüm in ein kleines Städtchen und mietet sich dort unter dem Namen „Longfellow“ 'ne Wohnung.
Könnte so eine nette Familienkomödie sein, doch der Plot geht noch weiter:
Von Zeit zu Zeit ist der Zombiedämon, um dem Verfall seiner Hülle entgegen zu wirken, nämlich gezwungen, unschuldigen Einheimischen die Lebensenergie (dargestellt in Form von rotem Neonblinklicht – welche Zufall!) abzuzapfen.
Dies ruft wiederum einen beherzten Nachbarn auf den Plan, welcher nach ausgiebiger Recherche über Okkultismus versucht, dem Teufel von nebenan Einhalt zu gebieten…
„Angst der Verlorenen“ besteht im Großen und Ganzen aus drei Elementen:
1.) rotes Neonblinklicht:
kommt beim Eintritt des Dämons in die am Friedhof verscharrte Leiche zum Einsatz, außerdem, wenn „Longfellow“ seine Opfer würgt, um ihnen den Lebensodem zu stibitzen, oder wann immer unser Bösewicht in irgendeiner Weise dämonisch aktiv ist. Und ist tricktechnisch ungefähr auf dem Niveau von Ed Woods fliegenden Untertassen.
2.) Bizarrer Synthi-Soundtrack mit Dudel-Faktor 9:
Orgelt einem ordentlich die Birne hohl und erinnert ein bisschen an „Goblin“ oder das Theme aus „Phantasm“, nur fast noch ein Eck psychedelischer. Hätt’ der DJ Shadow gewiss seine Freude dran, das Gefiepse zu sampeln…
3.) Laaaaaaaangeweile:
Im Klartext: Null Action, null Spannung, scheiß nichts sagende Darsteller, die alle nicht schauspielern können und obendrein noch hässlich sind, kein Blut, keine Effekte… oh pardon, ich vergaß das rote Neonblinklicht…, nicht mal unfreiwilliger Humor will sich wirklich breit machen. Alle paar Jahre wird mal einer erwürgt, mehr Mark und Bein zerschmetternde Action wird allerdings nicht geboten.
Dazu kommen dann noch total unsympathische Charaktere…
(Beispiel 1: der Typ, der unserem Dämon den Krieg erklärt = ein Schnauzer tragender 08/15-Assi, der wenn er heim kommt, das Essen aufm Tisch stehen haben will. Beispiel 2: dessen Frau = ein hirnloses Heimchen, das nur für die drei K’s lebt – Gott sei Dank stirbt die am Schluss…)
…ein saft- und kraftloser Killerdämon, von Charisma und Diabolik mal ganz zu schweigen, allerdings trägt auch er einen fetten Schnauzer... und… ähm, hab’ ich schon erwähnt, dass der Fuck hier langweilig wie Scheiße ist? Ach ja!? Naja, macht nix, kann man nämlich gar nicht oft genug betonen…
Unterm Strich also der perfekte Film zum Einschlafen!
20% rotem Neongeblinke
10% Schnauzer und
99,99999% Langeweile
Das einzig Gute an dem Schinken ist also tatsächlich der dudelige Synthi-Score, der den Streifen zugegebenermaßen aber richtig atmosphärisch macht. Der und das schludrige 70er- bzw. 80er-Jahre-Flair, das auch für ein paar Schmunzler gut is'.
Grob betrachtet also schon wirklich wahnsinnig schlecht und schon fast die Definition des zu Tode langweilenden B-Horror-Sleaze, aus der Sicht eines "Bad-Movie-Lovers" aber durchaus als erträglich einzustufen, zumal hier nix wirklich krass nervt und man nach 15-20 Minuten ohnehin schon sanft dahin schlummert.
Ernsthaft empfehlen kann ich den Streifen aber natürlich nicht… :-)