Derzeit scheinen diese Halb-Superhelden Filme total beliebt zu sein, in dem der Hauptprotagonist eigentlich ein totaler Looser ist und körperlich kaum was drauf hat. Während Kick-Ass bei vielen Fans eingeschlagen hat wie eine Bombe, hat es der ähnliche Vertreter "The Defendor", mit Woody Harrelson nicht einmal ins Kino geschafft. Nun kommt mit "The Green Hornet" ein dritter Vertreter dieser Art daher und hat mich extrem überrascht. Diese Comicverfilmung basiert, soweit ich gehört habe, ursprünglich auf einer Radiosendung, die es dann irgendwann als Comic und schließlich als Realverfilmung geschafft hat. Die Kritiken im Vorfeld waren nicht gerade positiv, was ich im Nachhinein nicht ganz nachvollziehen kann. Ok, ich kenne weder die Radiosendung, noch den Comic worauf dieser Film basiert, aber was ich zu sehen bekam waren 115 Minuten beste Popcorn-Unterhaltung mit dem fantastischen Seth Rogen in der Hauptrolle. Seth Rogen ist für mich noch immer einer der "Juwelen" unter den Comedy-Schauspielern, da er einfach einen gewissen Charme versprüht, an den nicht mal ein Adam Sandler und schon gar nicht ein Ben Stiller heran reicht. Die Story an sich bietet zwar jetzt nicht wirklich was Neues, aber das ist auch nicht gerade die Stärke, mit der dieser Film punkten will. Seth Rogen spielt hier einen Sohn eines berühmten Zeitungsmanagers, der eines Tages unter mysteriösen Umständen stirbt. Britt (nein, nicht die Talkshow-Nervensäge, sondern Seth Rogens Rolle) erbt fortan ALLES und ist die neue Leitperson bei der Zeitung, in dessen Rolle er sich aber so gar nicht auskennt. Bis er eines Tages den Mechaniker, Kaffeemann und ehemaligen Mitarbeiten von Britts Vater Kato kennenlernt, mit dem er ein Granaten-Duo gründet, dass gegen die Verbrechen in der Stadt ankämpfen soll. So kommt es zur Gründung von "The Green Hornet" und die Beiden legen sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, mit den übelsten Ganoven der Stadt an. Bis sie eines Tages auf einen gigantischen Mafia-Boss stoßen (Christoph Waltz), mit dem so gar nicht zu Spaßen ist. Christoph Waltz verkörpert hier mal wieder den Schurken und er liefert hier wieder eine tolle Leistung ab. Zwar ist seine Performance hier bei Leibe nicht so überragend wie in "Inglourious Basterds", aber auch hier kommt viel von dem typischen Waltz-Charme rüber. Es ist, als ob Waltz als Filmbösewicht geboren wurde und ihm jede Schurken-Rolle auf dem Leib geschnitten wurde. Natürlich darf man auch nicht Seth Rogens Partner Jay Chou vergessen, der zwar wie eine Sparversion von Jackie Chan wirkt, aber durch seine Coolness und Raffinesse stets unterhalten kann. Es gibt auch zahlreiche Gastrollen, wie zum Beispiel Cameron Diaz, die wie gewohnt einen verdammt guten Job als Sekretärin und heimliches Mitglied von "Green Hornet" macht. Ebenfalls zu sehen sind James Franco, der in der Anfangsszene einfach fantastisch glänzt und Edward Furlong, der endlich mal wieder in einem guten Film zu sehen ist - wenn auch nicht von Dauer. Wer bei diesem Film eine wahnsinnige Charaktertiefe ala Batman oder Watchmen erwartet wird natürlich gehörig enttäuscht werden. Wer allerdings auf kurzweilige Unterhaltung, mit vielen vielen witzige Momenten steht, wird bei "The Green Hornet" voll zufrieden gestellt. Der Film nimmt sich zwar fast nie wirklich ernst, was eigentlich schade ist, denn mit ein wenig Ernsthaftigkeit hätte der Film durchaus ein ganz Großer werden können, aber er ist dennoch ein gelungenes Action-Spektakel mit optisch grandiosen Kampfeinlagen und einem irren Soundtrack.
Fazit : Braucht sich absolut nicht hinter "Kick-Ass" zu verstecken. The Green Hornet ist Entertainment vom Feinsten und langweilt zu keiner Minute. Köpfchen auf Sparflamme schalten und einfach die tollen Schauspieler und die perfekte Action genießen, lautet die Devise.
8/10