Seth Rogen spielt den Sohn eines Medientycoons, gespielt von Tom Wilkinson, der wiederum an einer allergischen Reaktion auf einen Bienenstich verstirbt. Der Taugenichts lernt den Mechaniker seines verstorbenen Vaters, gespielt von Jay Chou, kennen, der zahlreiche Autos mit diversen Gewehren, Raketengeschützen und Panzerungen im Auftrag des Toten zusammenschrauben musste. Die beiden beschließen, mit dem Wagen auf Verbrecherjagd zu gehen und geraten nach einer Zeit ins Visier eines gefährlichen Unterweltbosses, gespielt von Christoph Waltz. Darüber hinaus scheint ihre Freundschaft aufgrund einer attraktiven, intelligenten Sekretärin, gespielt von Cameron Diaz, zu zerbrechen.
Comic-Verfilmungen sind voll im Trend und immer wieder aufs Neue erfolgreich, Seth Rogen erfreut sich immer größerer Beliebtheit, während viele den nächsten Auftritt von Christoph Waltz nach dessen Oscar-Gewinn kaum erwarten konnten und in 3D wird ja sowieso immer alles besser. Im Grunde lag es also auf der Hand, "Green Hornet", der sich schon in den 30ern einer gewissen Popularität erfreute, nun neu zu verfilmen. Doch mehr als Kommerz vom Fließband ist das Ganze letztlich leider nicht geworden.
Einen soliden Unterhaltungswert kann man dem Film sicherlich nicht absprechen, auch wenn es ansonsten wenig Positives zu vermelden gibt. Die Action-Szenen sind mitunter ganz nett inszeniert, auch wenn Regisseur Gondry sie ab und an ein wenig überstilisiert und etwas zu verspielt zu Werke geht. Vor allem der Showdown kann sich durchaus sehen lassen, wobei die teilweise cartoonesk überzogenen Action-Sequenzen darüber hinaus eine gewisse Amüsanz haben. Auch die zahlreichen Gadgets, die in die Autos eingebaut werden, sind ganz nett anzusehen und lassen zumindest hier ein wenig Einfallsreichtum seitens der Autoren erkennen. Zudem kann man bei "Green Hornet" den einen oder anderen gelungenen Gag auch nicht leugnen.
Leider sind dafür auch einige Rohrkrepierer dabei, die den Eindruck ein wenig trüben. Deutlich ärgerlicher sind jedoch die erzählerischen Defizite und die offensichtlichen Storyschwächen, die allesamt vermeidbar sind. Warum der Held und sein Kumpane auf Verbrecherjagd gehen und was sie sich von ihren nächtlichen Aktionen eigentlich erhoffen, bleibt sehr lang unklar und so kommt das Geschehen leider allzu brüchig voran. Selten ist ein roter Faden erkennbar, was umso ärgerlicher ist, wenn man bedenkt, dass Michael Gondry all dies bei seinem Meisterstück "Vergiss mein nicht" noch deutlich besser gemacht hat. Die platte Dramaturgie, der aufgesetzte Streit der beiden Helden rund um die Liebe zu einer unnötig eingebauten Nebenfigur verzögern das Geschehen kurz vorm Showdown dann noch mal ein wenig und sorgen erst mal für Langeweile, bevor das Finale dann doch ganz gut zündet. Die Auflösung ist solide konstruiert, hätte letztlich aber mit einem roten Faden noch deutlich besser aufgebaut werden können, sodass am Ende nichts bleibt, was "Green Hornet" auszeichnen würde und verhindern könnte, dass er schnellstmöglich vergessen sein wird.
Und auch darstellerisch wird nichts Atemberaubendes geboten. Seth Rogen, der für die Hauptrolle im Großen und Ganzen sicherlich eine nachvollziehbare Besetzung ist, spielt sein übliches Programm routiniert, aber leider auch etwas lustlos und mit seiner üblichen Art auch recht stereotyp. Daneben ist Jay Chou solide aber unauffällig, während Cameron Diaz in ihrer unglücklichen Nebenrolle verkommt, was auch für Christoph Waltz gilt, der zu keinem Zeitpunkt an "Inglorious Basterds" anknüpft, weil auch sein Part wenig Spielraum für sein Potential bietet. Tom Wilkinson ergeht es in seiner kleinen Nebenrolle ähnlich.
Fazit:
"Green Hornet" ist ein schwacher Film fürs schnelle Geld, der an seiner allzu zusammenhanglosen Story, seinem holprigen Erzählstil und damit einigen vermeidbaren Längen krankt, während die soliden Action-Sequenzen und der eine oder andere annehmbare Gag zumindest für einen mit Einschränkungen soliden Unterhaltungswert sorgen.
53%