7
kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 16.01.2014 Innovative deutsche Genre-Filme… ja, das gibt’s! Huan Vus 2010er-Adaption der Lovecraft-Geschichte findet im Schwarz-Weiß, das gelegentlich von einem rosa leuchtenden Element außerirdischer Substanz durchbrochen wird, einen sehr eigenständigen Federstrich. Die nunmehr vierte Adaption des Stoffes gilt als die ambitionierteste, was an dem sichtbaren Bemühen liegen mag, Lovecrafts morbides, abgründiges Schreiben durch die Sogkraft intensiver Bilder wiederzugeben. Durch das deutsche Dorfbürgertum, all die Wiesen und alten Bauernhäuser, atmet auch wieder ein wenig der Geist der Universal-Klassiker von „Frankenstein“ bis „Dracula“ mit, unterstützt von einer guten Portion 50er-Jahre-Science-Fiction. Experimentell und darin sehenswert. *weitere Informationen: siehe Profil
5
Gerne würde ich die schicke Lovecraft-Verfilmung, die aus einer augenscheinlich sehr versierten deutschen Independentschmiede stammt, mit 7 Punkten bewerten. Wäre da nur nicht das unpassende, kitschige und nahezu Spielbergsche Finale, das vieles von der zuvor aufgebauten Wirkung und Intensität wieder kaputt macht. Quasi so eine "Unheimliche Begegnung der grellbunten CGI-Art", für die es sich im Nachhinein betrachtet leider nicht ganz lohnt, sich den Film geduldig bis zum Schluss anzuschauen. Das ist vor allem deshalb so schade, weil der Wahnsinn, der die Bauernsippe befällt, sehr gut gespielt ist und in Verbindung mit dem wachsenden Gefühl von Beklemmung auf ein viel grimmigeres und intelligenteres Ende hoffen ließ. Die zugrunde liegende Kurzgeschichte wurde schon einmal in Form von THE CURSE adaptiert. Vergleicht man beide Streifen, ist DIE FARBE natürlich viel eleganter, aber auch viel trister.