Parallel zu Flirting Scholar 2 gedreht und teils mit gleichen Schauspielern zumindest in Cameorollen aufwartend, ergeht sich auch diese Win's Movies Production vom aus dem Ruhestand zurückgekehrten Finanzier Jimmy Heung in gewohnt publikumswirksamer Manier. Wo die Einfalt nicht willkürlich wirkt, sondern geradezu in Gebrauch und Missbrauch vorgeschrieben ist.
Gründlichen Unterricht in den geeigneten Weisen hat der bisher nicht sonderlich aufgefallene, mit durchschnittlicher Ware und ebensolchen Erfolg hausieren gehenden Regisseur Chung Shu-kei dabei neben dem hauseigenen Kollegen Lee Lik-chi und dessen period piece Komödien aus den Neunzigern auch bei Wong Jings nicht unwesentlich unterscheidbaren, wenn auch sicherlich niederer erscheinenden Variationen und im Subplot vor allem der Geschichte von Shaw Brothers Kingdom and the Beauty [ 1959 ] basierend auf der entsprechenden Huangmei Oper genommen:
Nach dem frühzeitigen Tod seines Vaters wird der Thronnachfolger Zhu Zhengde [ Richie Ren ] von seiner inzwischen die Landesherrschaft übernehmenden Mutter im Goldenen Käfig von Beijing gehalten und vor der Welt abgeschottet, um ihm ja kein Leid zukommen zu lassen, zu dessen Zweck er auch drei persönliche Berater und Beschützer in Form von Commander Chen [ Bruce Leung ], dem Historiker Lord Sima [ Law Kar-ying ] und dem Arzt Dr. Wang [ Chu Chi-ling ] ständig an diese Seite bekommen hat. Doch eines Tages gelingt dem mittlerweile herangewachsenen Mann die sehnsuchtsvolle Flucht in das Draußen abseits des Begrenzung, was ihn mitsamt seiner ebenfalls mitgeschleppten Begleiter bald nach Jiangnan und dort schnurstracks in das pralle Leben und prompt in den Schlamassel führt. Von den "Four Great Scholars" Tang Bofu [ Huang Xiao-ming ], Xu Changgu [ gleichfalls Richie Ren ], Zhu Zhisan [ Natalis Chan ] und Man Ching-min [ Zhou Libo ] im Glücksspiel hereingelegt und um sämtliches Hab und Gut gebracht, trennen sich kurz darauf auch unfreiwillig die Wege vom vorübergehend an Amnesie leidenden Zhu und seinen drei Mitstreitern. Und gerät er alleingestellt in die Hände der sich fürsorglich um ihn kümmernden Phoenix [ Barbie Hsu ], Besitzerin des Restaurants "Treasure Shop", die sich der gegenüber einziehenden Konkurrenz von Mr. McFortune [ Wu Ma ] und seiner Fast Food Kette erwehren muss.
Neben allen anderen Handlungssätzen, die durchaus eine Vielzahl und Vielfalt verschiedener Situationen aufweisen, steht dieser Wettkampf eines alteingesessenen und mit Traditionen arbeitenden Restaurants gegenüber der neuen Konkurrenz einer Branchenkette nur kurzzeitig im Mittelpunkt des Geschehens und wird die Abfolge aus drohendem Verlust und mal mehr und mal weniger in Ferne gerückten Gewinns nur vorübergehend in das Augenmerk aller Ursächlichkeit geschoben. Sowieso verhält sich der Film mit Viel Einsatz und gleichzeitig wenig Wirkung und so oft geradezu an der eigenen Schlagfülle krankend.
Denn wie so häufig werden die dem Witz zugehörigen Stellen, an den Punkten, wo sie angebracht werden sollen, exakt vorgeschrieben; ein reelles Überraschungsmoment, an dem der Schalk unvorbereitet um die Ecke geschossen kommt, ist auch hier niemals anzutreffen. Der Unterschied zwischen dem gewohnheitsmäßig Verkommenen, in dem man eher über das Bemühen von Autor, Regisseur und den Darstellern als über ein Gelingen der Gags schmunzeln muss, und den wahrlich lustigen Matinee-Anekdoten liegt so wie häufig im angeschlagenen Timing der Scherze und in der verständigen Anbringung derselben. Das Verweilen auf nachdrücklich vorgetragenen Wortfolgen, die sicherlich auch, aber nicht nur wegen der Übersetzung im Sprachwitz eher folgenlos und umso aufdringlicher in der schlichten Masse bleiben, wird zusätzlich durch viel allgemeinverständlichen Slapstick abgelöst und unterstützt.
Der Auftakt im Kaiserpalast selber, bei dem dem angehenden Kaiser das wahre Leben nur vorgespielt und extra eine scheinbar reale Straße mit all den Unwägbarkeiten der Realität aufgebaut und angetäuscht wird, hat in seiner Formulierung von Shakespeares "Die ganze Welt ist Bühne, und alle Frauen und Männer bloße Spieler" noch die besten Aussagen zum Thema der medialen Unterhaltungspräsentation zu bieten. Schließlich ist das Genre des in mittelalterlichen Dynastien vergangener Jahrhunderte angesiedelten Lustspiels das in China momentan beliebteste Ablenkungsmanöver für das depressive, zunehmend nach Ablenkung verlangende Volk, gleich neben den ebenso in der Ferne des Jetzt spielenden Wuxia-Epen, deren Abwanderung in bessere Zeiten samt Lokalkolorit im ganzen Umfang man teilt. Einsichten in das Besondere des Vergnügens sind allerdings nicht vorzufinden, wird mit vornehmer Kraft nur das Auge gereizt und nicht der Geist befriedigt, ist das Geschehen höchstens milde, im schlichten Verdachtsfall und selbst in den wenigen Actionszenen wie im Nebenher als Fassade fesselnd. So erkauft sich der Film seinen vorteilhaften Eindruck abseits der geschickten Verweise auf Flirting Scholar 2, von dessen Wissen man insofern günstig profitiert, als das man durch gegenseitige Anreicherung, Ergänzung und Erweiterung eine scheinbar narrative Fülle vorspiegelt, auch besonders mit den dahergebrachten Mitteln der Wiederholung von Bekannten und der Ausgestaltung des Sujets mit den Betrachtungen von Theater und Malerei.
In der von PRC-freundlichen Banken mit hohen Produktionswerten ab geschätzten 7.5 Mio USD unterstützten Ausstattung vortrefflich mit viel robust und trotzdem filigran aussehenden Holz geschmückt, obendrein in der Kleiderwahl und sonstiger Dekoration mit stimmigen Blick des Genusses bedacht, wobei eine etwas dunklere Farbgebung im kräftigen Dunkelblau mitsamt satten Grünspitzen gar eine gefällige Wahl mal etwas anderer Materie statt nur der schlicht bunten Tönung beimischt. Neben all den umherliegenden Schauplätzen wie dem Palast selber, der nur in den Anfangsminuten seine Stellung im Film hält, und diversen großzügig verzierten Straßenzügen ist es vor allem das den ursprünglichen Arbeitstitel wiedergebenden Dragon And Phoenix Inn, der "Treasure Shop" von Phoenix, welches mittig die wahre Sehenswürdigkeit aus dunkel gediegenen Baustoff und niedlich schmückenden Ornamenten diverser Natur darstellt.