Review

Okay, jetz’ wird’s kompliziert:
Da ist diese Tussi – ihr Vater wird von Zombie-Weibern umgebracht, worauf jene bei einem Guru (gespielt von Paul Naschy) und dessen Sekte Unterschlupf findet.
Der schurkenhafte Voodoopriester, der die Toten aus ihren Gräbern lockt (ebenfalls gespielt von Paul Naschy), ist unserer Holden allerdings dicht auf den Fersen…

Ich nehm’s gleich mal vorweg: Logik und Handlung werden hier nicht wirklich geboten.
Dafür aber umso mehr an…

…flippig-grooviger Disco-Mucke mit leierndem Orgel-Gedudel,

…schlechten Darstellern, wie z.B. einem Schwarzen (man muss ihn, auf Grund wie er hier dargestellt wird, fast „Mambo-Jambo-Neger“ nennen), dem wir kultverdächtige Zitate wie „Dir Sense Kopf absneiden!“ zu verdanken haben,

…ramschigen Sets vom Sperrmüll gepaart mit mangelndem Umsetzungsvermögen – ich denke da vor allem an eine Szene, in der die Hölle dargestellt werden soll, was in einem leeren Raum mit kahlen Wänden stattfindet mit Zuhilfenahme folgender Requisiten:
- einer Handvoll auf dem Boden liegender Plastikknochen
- einem umgedrehten Pentagramm an der Wand
- einer Tussi, die in einem Bottich voll brodelnder, dampfender Suppe rührt

…und sonstigen Absurditäten und Unzulänglichkeiten, u. a. zwinkernde Leichen, unübersehbare Folgefehler (Angreifer hält Sense in der Hand, dann Schnitt: Angreifer hält Heugabel
in der Hand - :-1 ) und Darsteller, die zum Zwecke eines möglichst coolen Abgangs ihre Kippe einfach ziellos ins Zimmer schnippen.

Ihr werdet’s schon gemerkt haben, das Trash-O-Meter schlägt schon bis zum Anschlag aus, doch es kommt noch dicker:
Pummelchen und spanische B-Horror-Ikone Paul Naschy (bekannt aus Blindgängern wie „Nacht der blutigen Wölfe“, „Blutmesse für den Teufel“ oder neuerdings „Mucha Sangre“) bekleidet nämlich in diesem Schinken sage und schreibe DREI(!) verschiedene Rollen:
1.) den Turban tragenden Sektenführer namens Krishna
2.) den bösen Voodoopriester und Oberzombie mit der verbrutzelten Visage, und
3.) Die oben erwähnte Szene mit der Hölle ist eine Traumsequenz, in der Naschy, ja genau: den Teufel höchstpersönlich verkörpert.

Ansonsten:
Der Gore ist nicht der Rede wert und ebenso trashig wie der Rest. Und die Zombies: das sind hier ausschließlich Weiber (ca. drei an der Zahl, dafür aber einige ziemlich lecker), weiß geschminkt und in Zeitlupe grinsend auf ihre Opfer zu hoppelnd.


„So 'ne Schnapsidee uns auf den Friedhof zu schicken – Scheißjob! Und wenn diese merkwürdigen Zombies nun wirklich antanzen, was machen wir dann???“
- „Pah! Dann schicken wir unseren eisernen Gustav an die Front und dann beißen die auf Blei.“


Ich fasse zusammen:
Splatter: 3/10
Darsteller: 4/10 - sind ja, wie gesagt, 'n paar geile Ischen darunter...
Zombies: 2/10 – Das sind doch keine Zombies, Alter…
Spannung: 2/10
Logik: 0/10
Unfreiwilliger Humor: 9/10 ! ! !

Fazit:
„Dawn Of The Dead“ Goes „Disco-Trash-Party“ – Das ist 70er-Jahre-Eurotrash At Ist Very Finest!
Wer auf todlangweiligen und zum Wiehern lächerlichen Psychedelic-Horror á la „Rückkehr der Zombies“, „Blacula“ oder die „reitenden Leichen“ abfährt, der sollte sich diese Granate des ungewollten Klamauks um nichts in der Welt entgehen lassen!
Schon wirklich bodenlos (ich betone: b o d e n l o s ! ) schlecht und auch komatös sinnlos,
für Freunde des gehobenen „Bad Tastes“ aber ein gefundenes Fressen.
"Einmal Trash, immer Trash!" - mehr sog i ned...

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