Da ist er nun: Der Film über die wohl derzeit größte Ikone des Rock'n Roll himself: Lemmy "fuXXXng" Kilmister. Dieser Mann, der heute mittlerweile 65 Lenze zählt und der in seinem Leben mit tausenden von Frauen geschlafen hat, der sich von Jack Daniels mit Dosencola ernährt und der Speed so verwendet, wie andere Menschen Zahnpasta oder Deo. Zumindest ist das die weitläufige Meinung über ihn. Und das Schöne an dem Film ist, dass er diese Meinung noch weiter bestätigt. Wer Interviews mit dem Rockgott gelesen hat oder andere Dokumentationen kennt, der erfährt kaum etwas Neues. Und das liegt schlichtweg daran,dass der Mann auf die immer gleichen Fragen die immer gleichen Antworten gibt. Und das seit Jahrzehnten. Und irgendwie hat er auch schon vor Jahrzehnten recht gehabt und hat es auch heute noch.
Was der Film darüber hinaus bietet, sind wunderbare Szenen, die wir so eben noch nicht kennen. Lemmy brutzelt sich frittierte Kartoffelspalten -das unbestrittende Highlight des Films gleich zu Beginn-, Lemmy gibt ein Interview mit seinem Sohn, der leider wie eine richtig traurige Figur wirkt und man sieht ihn in weiteren, persönlichen Situationen. Zweites Highlight: Lemmy macht sich frisch im Bad und schaltet einen an der Wand hängenden Plastikfisch ein, der "Don't worry, be happy" singt und wartet stillstehend, bis der Fisch fertig ist. Diese Szenen machen den Film, zumindest für mich, aus, repräsentieren sie doch den trocknen Humor des Hybridcowboys sehr treffend. Nebenbei fährt und ballert man auch noch mit einem Panzer, um fehlende Schauwerte zu ergänzen. Über Motörhead erfährt man rein gar nichts Neues im Feature, dafür aber auf der Bonus-DVD, die mit überflüssigen Filmchen über Metallicas Verhältnis zu Lemmy nervt, aber mit teilweise sehr guten Interviews aufwartet. So zum Beispiel mit Eddie Clarke, der sehr treffend über die frühen Motörhead spricht. Eigentlich ist das ganze Package nur eine Werbung für die Droge Speed, wie mir gerade auffällt. Unkritischer wurde noch nie über Drogenkonsum gesprochen. Zumindest nicht auf DVD. Ist ja auch klar, wenn man 65 wird, noch so famos aussieht und solch gepfiffene Manieren hat, dann muss das ja auch gut sein.
Eine tiefere Botschaft hat der Fim dann leider nicht mehr parat, dafür aber die wohl miesesten Liveaufnahmen, die je von Motörhead offiziell veröffentlicht wurden. Auhauerha, da greift man gern mal daneben und zusammenspielen geht auch anders.
Fazit: Wer ewtas mit Lemmy anfangen kann, der ist hier goldrichtig und bekommt eine ordentliche Verbeugung vor dem Mann vorgesetzt, die der sich nach so langer Zeit von Konstanz schlichtweg verdient hat.
Darüber hinaus wird der Film leider nur begrenzt funktionieren.
P.S.
Ich habe mich geirrt. Das war nicht Lemmy, der da Fritten machte. Es war Hulk Hogan mit getönten Haaren als Stand-In.