Review

Die Mächte des Wahnsinns


Der verrückte, umberechenbare, brutale, sexbesessene, zurückgebliebene & drogenabhängige Sohn Saddam Husseins sucht & erzwingt sich Ende der 80er Jahre einen Doppelgänger, aus dessen verloren-verzweifelter Sicht wir nun einen Einblick in die kommenden Jahre des Iraks & vor allem der Hussein-Familie kriegen.

Ein interessanter & unterhaltsamer Mix aus Politik-Thriller und Gangster-Film, mit klaren Tendenzen zu Letzterem, der vor allem durch die grandiose Leistung des Hauptdarstellers lebt. Sowohl als verrückter Hussein spielt er zwar etwas übertrieben, aber trotzdem angsteinflössend explosiv wie auch als ruhiger, immer wütender werdender Doppelgänger ist er absolut fesselnd & einfach nur lobenswert.

Man unterschätzt diese niederländische Produktion leicht, was man während des Sehens aber schnell revidiert. Hübsch, cool, eine klare, wenn auch wohl nicht ganz geschichtsakkurate Story & eine teuflische Doppelrolle. Dazu schockierende Dokubilder im Kontrast zu fast schon satirischen Comic-Gangster-Klischees - gar nicht mal übel & jede Sichtung wert. Kein Gangster-Meilenstein & nicht mal annähernd so rau & intensiv wie beispielsweise Schakal oder Last King of Scotland, aber bei geringen Erwartungen, die hier wohl jeder hat, eine sichere Überraschungsbank. 

Und ein schockierender Einblick in den Geist eines Psychopathen der kaum Grenzen aufgezeigt bekommt. Leider geht im Film Saddam Hussein gegen seinen verrückten Sohn absolut unter, wirkt manchmal sogar unnötig heldenhaft oder zumindest gut. Aber vom Drahtseilakt zwischen Politik- & Gangster-Film fällt man zum Glück nie ganz, weil man sich eigentlich auch ziemlich auf das Gangster-Genre festlegt. 

Fazit: spannend & unter dem Radar - mehr als nur eine durchschnittliche TV-Gangster-Ballade!

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